Krisenbewältigung
11.10.2022, 14:56 Uhr
Modernisierung des nationalen Notfallfunknetzes kann starten
Das neue Notfallfunk-System Polycom kann loslegen. Am Montag erfolgte der Startschuss zum «Mass Rollout», der bis Ende 2024 dauern soll.
Die neue Generation des Notfallfunk-Sicherheitsnetzes Polycom für Polizei, Feuerwehr, Sanität, Zivilschutz und unterstützende Armee-Verbänden sowie Grenzwacht kann starten, nach mehrmaligen zeitlichen Verschiebungen. In Absprache mit den Kantonen sollen bis Ende 2024 alle Polycom-Netze modernisiert werden.
Am Montag sei die Freigabe für die schweizweite Migration, den «Mass Rollout», erteilt worden, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) am Dienstag mit. Die Lieferfirma Atos habe die noch verbliebenen Mängel behoben und Pendenzen erledigt. Bisher fehlende Funktionalitäten habe Atos am System ergänzt.
Nach mehreren Verschiebungen seien die Eintrittskriterien für den «Mass Rollout» damit erfüllt, schrieb das Babs. Insgesamt müssen 754 Antennenstandorte samt zugehörigen Komponenten erneuert werden. 90 Standorte in mehreren Kantonen wurden allerdings bereits im Rahmen der Pilotphase migriert.
Jeder Kanton verfügt über ein eigenes Polycom-Netz. In die Netze der Grenzkantone sind auch die rund 250 Antennen-Standorte vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) eingebunden.
Ziel ist, bis Ende 2024 alle Antennenstandorte auf dem neusten Stand zu haben. Dies soll einen über 2025 hinausgehenden Parallelbetrieb der alten und neuen Komponenten vermeiden, der nach Angaben des Babs zu Mehrkosten führen würde.
Polycom wird derzeit von täglich 55'000 Nutzerinnen und Nutzern angewendet. Das laufende Projekt soll die Nutzung des Funksystems bis 2030 sicherstellen. Das Erneuerungsprojekt wurde 2016 initiiert. In den vergangenen Jahren gab es verschiedene Probleme. Zum Beispiel wurden die hohen Sicherheitsanforderungen unterschätzt. Daher kam es zu zeitlichen Verzögerungen.