Finale Zustimmung
05.10.2022, 12:45 Uhr
Europaparlament macht Weg für einheitliche Ladekabel frei
Bahn frei für den USB-C-Anschluss: Das EU-Parlament in Strassburg hat jetzt seine finale Zustimmung für den einheitlichen Ladestandard gegeben.
Das EU-Parlament hat seine finale Zustimmung zum einheitlichen Ladestandard USB-C für Smartphones und viele andere Geräte gegeben. Die Politiker stimmten nun nahezu einstimmig für eine zuvor von Unterhändlern des Parlaments und der EU-Staaten gefundene Regelung. Demnach treten die neuen Vorgaben 2024 in Kraft. In einem letzten Schritt müssen die EU-Staaten noch zustimmen, was für den 24. Oktober vorgesehen ist. Dies gilt aber als Formsache, ebenso wie die bestätigte Mehrheit im Europaparlament.
Um gesetzliche Vorgaben wurde schon lange gerungen. Vor mehr als zehn Jahren brachte die Kommission die Ladekabel-Frage erstmals auf den Plan. 14 Hersteller – unter ihnen auch Apple – einigten sich in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Handy-Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen noch drei übrig: USB-C, Apples Lightning-Anschluss sowie Micro-USB.
Neben Mobiltelefonen fallen jetzt auch zahlreiche weitere Geräte unter die neuen Regeln. Dazu zählen etwa Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer, Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen und Mäuse. Nach Angaben des EU-Parlaments sollen die neuen Leitlinien dazu führen, dass Verbraucher in der EU 250 Millionen Euro pro Jahr einsparen, weil unnötige Ladegerätekäufe vermieden würden.
Computerworld meint
Das ist absolut unterstützenswert und wird – weil Europa nach Nordamerika der mit Abstand grösste Absatzmarkt ist – wohl auch von Apple mitgetragen. Stellt sich die Frage, ob sich Apple nächstes Jahr nochmals rausnimmt, mit Lightning zu produzieren, wenn das Gesetz erst 2024 in Kraft tritt. Bei anderen Geräten gibts jetzt nur noch eins: hoffen, dass die Geräte, mit denen die Lautsprecher, Tastaturen und Co. bedient werden sollen – auch genügend Type-C-Ports mitbringen werden. Sonst geben wir unser Geld, statt für unnötig viele Netzteile, für USB-Hubs aus.