Messenger App
04.05.2018, 15:31 Uhr
WhatsApp öffnet sich für Werbung
Der Messenger-Chef von Facebook hat angekündigt, dass sich WhatsApp für Werbung öffnen wird. Das könnte den Weggang von WhatsApp-Gründer Jan Koum erklären, der sich immer strickt gegen Ads in der App ausgesprochen hatte.
Der Messenger WhatsApp will offener für Werbung werden. Das teilte David Marcus, Messenger-Chef bei Facebook, in einem Interview mit CNBC im Rahmen der F8 mit. Die Spekulationen um Werbung in der App sind vor allem in den vergangenen Tagen wieder aufgekommen, nachdem WhatsApp-Gründer Jan Koum das Unternehmen verlassen hatte. Bereits im vergangenen Jahr schied WhatsApp-Mitgründer Brian Acton aus. Beide Gründer waren immer strikt gegen die Schaltung von Werbung im Messenger.
In einem Blogpost teilte Koum vor einiger Zeit mit: «Werbung ist nicht nur die Störung der Ästhetik, die Beleidigung deiner Intelligenz und die Unterbrechung deines Gedankengangs […]. Sobald Werbung im Spiel ist, bist du, die Nutzerin, der Nutzer, das Produkt.» Genau das versuchten die WhatsApp-Gründer immer zu vermeiden. Doch offenbar ist nun der Kampf verloren.
Ob Facebook auch plant, Werbung in die Status-Funktion – in der für einen Tag Fotos und Videos platziert werden können – zu bringen, ist derzeit noch unklar.
WhatsApp Business für grosse Firmen
Auf der F8 kündigte Marcus zudem eine weitere die Kehrtwende für den Messenger-Dienst an. Es soll künftig auch für grosse Unternehmen – nicht nur für kleinere Firmen – eine Schnittstelle geben, die das Senden und Empfangen von Nachrichten an Kunden ermöglicht.
Für kleinere Unternehmen gibt es bereits seit Januar die App «WhatsApp Business«. Sie ist kostenlos und soll Friseure, Handwerker und Co. bei der Kommunikation mit ihren Kunden unterstützen. Aber bereits Anfang des Jahres deutete es sich an, dass WhatsApp für grössere Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt eine eigene App-Lösung herausbringen könnte – und dass dieser Service die Geschäftsnutzer etwas kosten wird.
Im Jahr 2014 übernahm das soziale Netzwerk den Messenger-Dienst für 19 Milliarden US-Dollar.
Autor(in)
Laura
Melchior