Apple löst sich aus der iPhone-Abhängigkeit
Über 200 Milliarden Dollar an Reserven
Rechnet man das iPhone heraus, wuchs das restliche Geschäft des Konzerns um 17 Prozent, wie Apple vorrechnete. Die iPhone-Umsätze sind unterdessen schon seit mehreren Quartalen rückläufig nach schwächeren Verkäufen in China sowie einer Abkühlung des Smartphone-Marktes insgesamt. Zuletzt sei das iPhone-Geschäft aber wieder besser gelaufen, sagte Konzernchef Tim Cook vor Analysten.
Unterm Strich verdiente Apple in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal gut zehn Milliarden Dollar, das war ein Rückgang von rund 13 Prozent im Jahresvergleich. Der Konzern schloss das Quartal mit Reserven von 211 Milliarden Dollar ab - obwohl allein in dem Vierteljahr 21 Milliarden Dollar an Anteilseigner gingen, vor allem durch Aktienrückkäufe.
Für das laufende Quartal stellte Apple einen Umsatz zwischen 61 und 64 Milliarden Dollar in Aussicht. Im Vorjahresquartal waren es 62,9 Milliarden Dollar gewesen. Auch angesichts dieser Prognose, die Erwartungen von Analysten übertraf, legte die Aktie im nachbörslichen Handel am Dienstag zeitweise um mehr als vier Prozent zu.
Hoffnung auf Ausnahmebewilligung Cook sagte in der Telefonkonferenz, dass Apple auch die neue Generation des Profi-Computers Mac Pro in den USA montieren wolle. Das sei der Grund, warum der Konzern beantragt habe, chinesische Bauteile für das Gerät von den 25-prozentigen US-Strafzöllen auszunehmen. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche erklärt, der Konzern werde keine Befreiung von den Strafzöllen bei chinesischen Bauteilen bekommen. «Baut sie in den USA, keine Zölle», schrieb Trump bei Twitter. Cook sagte, Apple erkläre derzeit die Position des Konzerns und hoffe auf eine Bewilligung des Freistellungsantrags.
Apple montiert das bisherige Mac-Pro-Modell seit 2013 in Texas. Nach der Vorstellung der neuen Generation im Juni hatten das «Wall Street Journal» und die «New York Times» geschrieben, die Endfertigung solle nach China verlegt werden. Cook sagte, die meisten Apple-Produkte würden «gewissermassen überall» produziert, mit Beiträgen etwa aus den USA, Europa, Südkorea, Japan und China. «Das liegt in der Natur einer globalen Zuliefererkette.»