17.11.2006, 11:39 Uhr

Datenschnüffler-Award geht an Schweizer Bundesrat

Zum siebten Mal wurden die schlimmsten Datenschutzsünder mit dem Big Brother Award prämiert - unter anderem auch der Schweizer Bundesrat.
Der Big Brother Award wird jährlich für die schlimmsten Datenschutzverletzungen verliehen. Organisiert wird der Anlass vom Archiv Schnüffelstaat Schweiz (ASS) und der Swiss Internet User Group (SIUG). Dieses Jahr stellten sich der Jury 80 Kandidaten in den Bereichen Staat, Business, Arbeitsplatz und Lebenswerk.
Der Staats-Award wurde and den Schweizer Bundesrat, vertreten durch den EJPD-Vorsteher Christoph Blocher, verliehen. Zum ersten Platz verhalf ihm die geplante Verschärfung des Bundesgesetzes über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit. Denn dies soll massive Eingriffe in die Grundrechte bringen wie beispielsweise das Abhören von Telefongesprächen oder das heimliche Durchsuchen von Computern. Die Krankenkasse CSS wurde mit dem Business-Award ausgezeichnet, da sie mehreren hundert Mitarbeitern über ein Online-System Zugriff auf sensible Kundendaten ermögliche. Der Arbeitsplatz-Award geht an die Dietiker Filiale von Media Markt für die systematische Überwachungen ihrer Mitarbeiter mit Videokameras. Hans Wegmüller, Direktor des Strategischen Nachrichtendienst SND, räumt den Award in der Kategorie Lebenswerk ab. Laut Big Brother Award soll Wegmüller Chef über eine unbekannte Zahl von Mitarbeitenden sein und über ein Budget in unbekannter Höhe verfügen.



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