01.03.2013, 11:24 Uhr

Fehlersuche im Netzwerk

In modernen Unternehmen ist das Firmennetz das Nervensystem der IT-Infrastruktur. Die Mitarbeiter geben üblicherweise dem Netzwerk die Schuld, wenn sie nicht auf ihre Daten zugreifen können. Dabei liegt das Problem oft ganz woanders.
Das Netzwerk trägt nicht immer Schuld, wenn Datenprobleme auftreten
Der Autor ist Product Marketing Manager bei Riverbed Technology. Firmennetzwerke erfüllen heute die unterschiedlichsten Aufgaben: Sie verbinden Mitarbeiter, Kunden und Vertriebspartner miteinander und unterstützen Unternehmen im Tagesgeschäft. Darüber hinaus dienen sie als Plattform für das Geschäftswachstum. Trends wie Cloud Computing, Virtualisierung und Mobile Computing fördern kontinuierlich die dynamische Weiterentwicklung der LANs und WANs. Um eine bessere Kontrolle über das Netzwerk zu erlangen und Kosten zu reduzieren, zentra- lisieren die Unternehmen zunehmend ihre Daten, Speicher und Server.

Am falschen Ort gesucht

Da Dateien und Anwendungen dadurch weiter vom Endanwender wegbewegt werden, treten nach und nach Latenz- und Bandbreitenprobleme auf. Dennoch erwarten User absolute Zuverlässigkeit, Stabilität und Performance, unabhängig davon, ob sie im Büro, unterwegs oder von zu Hause arbeiten. Dabei ist es schwieriger, als viele denken, die tatsächliche Quelle der Bandbreiten- und Latenzprobleme herauszufinden. Sicher ist auch das Netzwerk gelegentlich für die Performance-Einbrüche verantwortlich. Oft aber hat das eigentliche Problem gar nichts mit dem Netzwerk selbst zu tun, etwa wenn nicht installierte Updates die Anwendungen verlangsamen. Wenn der Netzwerkmanager dann versucht, die Ursachen eines Problems zu identifizieren, das so nicht wirklich existiert, lässt auch dessen Lösung auf sich warten – mit negativen Folgen fürs Geschäft. Um der eigentlichen Ursache auf die Schliche zu kommen, braucht die IT-Abteilung einen umfassenden Einblick in die komplette In­frastruktur. Die erforderliche Transparenz erstreckt sich insbesondere auch auf individuelle Anwendungen, Server und die User, die das Netzwerk nutzen, sowie auf die Abhängigkeiten zwischen diesen Faktoren. Das gilt vor allem für IT-Projekte im Bereich Konsolidierung, Disaster Recovery oder Cloud Computing: Es ist schlichtweg unmöglich, Netzwerkänderungen ohne Unterbrechungen vorzunehmen, deshalb müssen die IT-Assets vorher richtig identifiziert und abgebildet werden. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Network Performance Management

Network Performance Management

Abhilfe verspricht ein proaktives Netzwerk­management, basierend auf einer Netzwerk­verhaltensanalyse. Damit können Unternehmen ihre IT-Performance-Probleme schneller identifizieren und reagieren, bevor diese Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Auf Analysen basierende Lösungen zum Network Performance Management (NPM) schreiben automatisch Dutzende von Performance-Merkmalen fest, kontrollieren diese und senden der IT-Abteilung proaktive Warnmeldungen bei signifikanten Veränderungen. So kann die IT oft schon reagieren, bevor sich der Benutzer überhaupt bewusst wird, dass es Verschlechterungen in der Anwendungs- oder Netzwerk-Performance gibt. Wenn doch ein Problem auftaucht, lässt sich die Ursache schneller erkennen, sodass sich die IT auf die Lösung des Problems statt auf die Ursachen­forschung konzentrieren kann. Flow-basierte Discovery- und Dependency-Mapping-Programme sind ein weiterer wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Netzwerk-Performance-Strategie. Diese Programme werden verwendet, um IT-Assets und deren Abhängigkeiten anzuzeigen. Sie identifizieren alle relevanten Komponenten, die nötig sind, um den Endnutzern die Anwendung als Service zu liefern. Dazu zählen Applikationsserver, Web­server, Loadbalancer, Datenbanken, Authentifizierungsserver und Netzwerkkomponenten.

Messbarer Nutzen

Das Analystenhaus IDC hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der auch Riverbed-Kunden befragt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die durchschnittliche Zeit, um ein IT-Problem zu lösen, um 83 Prozent reduziert werden konnte, nachdem NPM-Tools implementiert wurden. Die Gesprächsdauer mit dem Helpdesk liess sich sogar um 87 Prozent senken. Insgesamt konnten die Ausfallzeiten pro Monat um 30 Prozent und die durchschnitt­liche Dauer der Vorfälle um mehr als die Hälfte reduziert werden. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Fazit und Beispiel

Fazit: Effizienz dank Durchblick

Firmennetzwerke entwickeln sich mit dem Einzug neuer Techniken wie Cloud Computing, Virtualisierung, Mobile Computing und bandbreitenintensiver oder latenzsensibler Anwendungen wie Sprach- und Videodienste dynamisch weiter. Folglich werden sowohl die Verwaltung von unternehmensweiten IT-Netzwerken als auch die Aufrechterhaltung einer hohen Performance und Sicherheit zu einer zunehmend anspruchsvollen Aufgabe. Mithilfe von Netzwerk-Performance-Mana­gement-Lösungen und einer Kombination aus Netzwerk- und Anwendungs-Monitoring können IT-Organisationen einerseits Probleme schneller erkennen und lösen, andererseits Netzwerk­ressourcen besser zuordnen und damit letztlich effizienter wirtschaften.
Beispiel Flughafen Zürich AG
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Die Flughafen AG kann ihre Netzwerktechniker heute effektiver einsetzen, weil sie nun nicht mehr mehrere Mitarbeiter benötigt, um die Netzwerkdaten zu erfassen und zu analysieren. «Wenn eine Fluggesellschaft ein Verbindungsproblem beim Implementieren einer neuen Anwendung hat, erkenne ich schnell, ob das Problem in unserem oder ihrem Netzwerk zu suchen ist», so Thoma. Ein Pluspunkt für den Flughafen, denn: « Kunden wissen die schnelle Reak­tionszeit sehr zu schätzen.»


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