11.10.2011, 11:36 Uhr

Das iPhone 4S ist begehrt

Apple meldet mehr als eine Million Vorbestellungen für das iPhone 4S in den ersten 24 Stunden. Die Provider kommen mit der Abarbeitung der Kundenwünsche kaum nach.
Die hohe Zahl der Vorbestellungen lässt darauf schliessen, dass das iPhone 4S bei Anwendern sehr begehrt ist
Seit vergangenem Freitag bieten Apple und ausgewählte Mobilfunk-Provider das iPhone 4S in Schlüsselmärkten wie Deutschland oder den USA zur Vorbestellung an - geht man von den technischen Schwierigkeiten aus, die viele der Erstbesteller erlebten, kann sich Apple über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Wie unser Macworld-Kollege Dan Frakes aufgrund eigener Erfahrungen und der zahlreicher Twitternutzer schlussfolgert, hat der Vorbestellungsprozess am Freitag kaum reibungslo geklappt. Erst nach mehreren Anläufen im Verlauf mehrerer Stunden konnte er sein iPhone 4S reservieren. Die für die Vorbestellungen parat liegenden Vorräte an Telefonen haben sowohl Apple als auch die Mobilfunkpartner zumindest in den USA ausgeschöpft. So gibt der Apple Store als Liefertermin nicht mehr den 14. Oktober an, sondern «ein bis zwei Wochen». AT&T nannte die Zahl von 200'000 iPhones 4S, die man in den ersten zwölf Stunden abgesetzt hat, was den erfolgreichsten Verkaufsstart für ein iPhone-Modell bisher ausmacht. Seit Sonntag vertröstet AT&T seine Kunden mit einer Lieferzeit von drei bis vier Wochen. Verizon nennt den 21. Oktober als Liefertermin, Sprint meldet, das iPhone 4S mit 16 GB Kapazität als ausverkauft, die beiden teure Modelle sollen aber am 14. oder 15. Oktober zu den Kunden gelangen, die jetzt bestellen. Auf der nächsten Seite gehts weiter.

Ezra Gottheil, Analyst von Technology Business Research, hält die Nachfrage für «erstaunlich» und fügt an: «Apple ist zum Mainstream geworden.» Die breite Masse hat das iPhone 4S aber mehrheitlich abgekanzelt, wie Visible Technologies herausgefunden hat. In der letzten Woche seien demnach in sozialen Netzen 69 Prozent aller Kommentare zum iPhone 4S negativ gewesen. Die Enttäuschten hatten einen grösseren Bildschirm und die Integration von LTE erwartet - und dabei weniger die hohe Auflösung des «Retina-Displays» beachtet und auch nicht die Tatsache, dass die LTE-Netze noch im Aufbau sind. Ezra Gottheil hält die Erwartungen denn auch für überzogen: «Das ist ein grosses Upgrade. Wenn die Leute nicht gerade erwarten, dass ein Kaninchen aus dem Hut gezogen wird.»

Brian White von Ticonderoga Securities stimmt dem zu. Während das iPhone 4S eine gedämpfte Reaktion von Analysten und Technik-Bloggern erhalten habe, sei es aber der Kunde, der das letzte Wort habe: «Sie haben sich mit nachhallendem Enthusiasmus für das iPhone 4S entschieden.»

Gottheil zeigt sich von der starken Zunahme der Vorbestellungen wenig überrascht. Das iPhone 4S werde nun mehr potenziellen Kunden angeboten, auch habe der verlängerte Produktzyklus für einen Nachfragestau gesorgt. Laut White werde der Kundenkreis sogar noch weiter wachsen. Der Analyst rechnet damit, dass Apple das iPhone 4S ab Dezember auch in China anbieten werde.



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