Eine Frage der Balance

Früher waren Load Balancer sehr einfach gestrickt und ihre einzige Aufgabe war es, Benutzeranfragen aus dem Netz auf eine Gruppe von Server zu verteilen. Heute sind die Geräte wesentlich ausgeklügelter und warten mit zusätzlichen Funktionen wie SSL Off-Loading, Webapplikationsbeschleunigung, Inhaltskontrolle und Security-Filtern auf. Grundsätzlich lassen sich zwei unterschiedliche Typen von Load-Balancern ausmachen: Switch-basierte und Router-basierte Systeme. Ursprünglich waren erstere wesentlich schwieriger zu konfigurieren als ihre Router-basierten Gegenspieler. Inzwischen gehört aber auch dieser Umstand der Vergangenheit an. Heute ist das grösste Unterscheidungsmerkmal der beiden Varianten die Anzahl der verfügbaren Ethernet-Ports. Computerworld hat jeweils einen Vertreter der beiden Load-Balancer-Typen im Testlabor auf Herz und Nieren prüfen lassen. Erstes Testobjekt war der Big-IP 6800 Local Traffic Manager von F5 Networks, der auf einem GBit-Switch basiert und über 16 10/100/1000-Ethernetports verfügt. Gegen ihn trat der ZXTM 7000 von Zeus Technologies an. Er fusst auf einem Dual-Opteron-Server und kommt mit vier 10/100/1000-Ethernet-Ports daher. Das Fazit der Tester: Der Big-IP 6800 ist in Sachen Load Balancing und Webapplikationsoptimierung äusserst leistungsfähig. Er eignet sich selbst für die grössten Anwendungen und bietet ein breites Funktionsspektrum. Der Lastenverteiler ist allerdings nicht eben günstig: Mit einem Basispreis von umgerechnet rund 60650 Franken lohnt sich seine Anschaffung nur bei umfangreichen Intranet-Umgebungen. Das Zeus-Modell ist gemäss den Testern zwar kein solcher Kraftprotz wie das F5-Gerät, bietet aber dennoch eine Funktionspalette, die weit über den üblichen Standard hinausgeht. Er punktet mit einem einfachen Setup, einem ebensolchen Management sowie seiner Skalierbarkeit. Mit einem Einstiegspreis von umgerechnet 36050 Franken bietet er ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.