17.11.2005, 20:52 Uhr

Farbdruck im Büro

Sinkende Preise machen Farblaser am Arbeitsplatz oder als Bürodrucker interessant.
Die sechs Vertreter im Test liegen nahe beieinander. Das gilt für die Leistung wie auch für die Druckkosten. Die Auswahl kann deshalb nach individuellen Kriterien wie Papierkapazität oder Postscript-Unterstützung erfolgen.

Dell 3000cn

Der günstigste Vertreter im Test überzeugte beim Textdruck mit klarem, ausgewogenem Schriftbild. Auch kleine Grössen waren gut lesbar. Liniengrafiken wurden fast perfekt wiedergegeben, und ein Schwarzweiss-Foto zeigte feine Details und sanfte Grau-Abstufungen. Farbbilder erschienen einigermas-sen farbtreu, aber etwas hell. Wie alle Vertreter im Test vermochte der 3000cn beim Fotodruck nicht zu glänzen.
Mit fast 18 Textseiten pro Minute musste sich der Dell-Drucker nur vom Brother HL-2700CN geschlagen geben. Bei farbigen Grafiken lag er mit 3,4 Seiten im Mittelfeld. Die Ansteuerung erfolgt über PCL, Postscript unterstützt dieses Gerät nicht. Dafür ist der 3000cn mit einem Preis von zwei Rappen pro Schwarzweiss-Seite günstig.
Die Papierkassette ist mit einer Kapazität von 150 Blatt etwas bescheiden ausgefallen. Allerdings lässt sich der Drucker um Schubladen mit 250 oder 500 Blatt erweitern. Zudem steht eine Duplex-Option im Angebot.

Oki C5250n

Der C5250n erreichte beim Textdruck mit 13 Seiten pro Minute bloss einen Durchschnittswert. Dafür musste er sich beim Farbdruck mit 5,2 Seiten nur vom HP 3600n geschlagen geben. Die Aufbereitung der Druckdaten erfolgt auf dem Windows-PC über den GDI-Treiber (Graphic Device Interface). Buchstaben bringt der C5250n auch bei kleinen Grössen scharf und gut lesbar zu Papier.
Die Stärken des Oki-Vertreters liegen im Umgang mit Papier. Eine Kassette mit 300 Blatt und ein Mehrzweck-Einzug für weitere 100 Seiten bieten genügend Kapazität. Couverts und dicke Papiere werden gerade durchs Druckwerk geführt und dadurch weder gebogen noch zerknittert. Und die grossen Tonereinheiten für 5000 Seiten halten die Druckkosten niedrig. Mit zwei und 15 Rappen pro Schwarzweiss- respektive Farbseite gehört der 5250n zu den günstigsten Vertretern im Test.

Konica Minolta 2430DL

In Sachen Geschwindigkeit ist der 2430DL mit 13 Textseiten und 2,7 Farbseiten pro Minute nur Durchschnitt. Buchstaben und Linien erscheinen auf dem Papier scharf, aber etwas zu fett. Farbige Bilder druckt der 2430DL detailreich, aber mit einem leichten Orange-Stich. Die Ausgabe kann dank Pict-Bridge-Schnittstelle auch direkt ab Digitalkamera erfolgen. Um die maximale Auflösung von guten 2400 mal 600 dpi beim Fotodruck zu erreichen, benötigt der Konica-Minolta-Vertreter eine Speicheraufrüstung. Eine weitere sinnvolle Option stellt die zusätzliche Papierkassette dar, die den vorhandenen Behälter mit 200 Blatt um weitere 500 aufstockt.

Farbdruck im Büro

Brother HL-2700CN

Mit fast 19 Textseiten pro Minute liess der günstige HL-2700CN alle Konkurrenten hinter sich. Beim Farbdruck zeigte er mit drei Seiten dagegen nur eine durchschnittliche Leistung. Dasselbe gilt für die Qualität der Ausgabe. Buchstaben erschienen leicht unscharf, und Fotos gerieten zu dunkel.
Dafür werden sich Systemadministratoren darüber freuen, dass Brother nicht nur eigene Verwaltungswerkzeuge und eine Web-Schnittstelle mitliefert. Über SNMP (Simple Network Management Protocol) lässt sich der HL-2700CN zudem in bestehende Tools integrieren.

Lexmark C522n

Aufgrund einer vertikalen Papierführung braucht der C522n nur wenig Platz. Die Ansteuerung erfolgt über PCL oder erfreulicherweise auch via Postscript. Bei der Ausgabe geht der Lexmark-Drucker zügig ans Werk. Pro Minute landen durchschnittlich 14 Textseiten und 3,8 Farbgrafiken in der Ablage.
Die Druckqualität bei Text ist akzeptabel bis gut. Farbige Grafiken geraten dagegen etwas hell und körnig, zeigen jedoch viel Details in dunklen Bereichen. Dabei greift der C522n auf einen Papiervorrat von 250 Blatt zurück oder einen Einzelblatt-Einzug. Etwas schade ist, dass in der Zubehörliste keine Duplex-Option auftaucht.

Farbdruck im Büro

HP Color Laserjet 3600n

Mit einer Kapazität von 250 Blatt und einem nochmals 100 Blatt fassenden Mehrzweck-Einzug bietet der Color Laserjet 3600n ansprechende Papierkapazitäten. Optional ist zudem eine zusätzliche Kassette für 500 Blatt erhältlich. Eine Duplexoption fehlt, für doppelseitigen Druck ist das Modell 3600dn zuständig. Dank senkrecht stehendem Druckwerk benötigt der Drucker zudem nur wenig Platz.
Im Textdruck ist der HP-Vertreter mit 13 Schwarzweiss-Seiten pro Minute mässig schnell. Dafür legt er beim Farbdruck immerhin 5,6 Seiten vor. Die Druckqualität ist allerdings durchschnittlich. Text erscheint etwas zu fein, und farbige Grafiken fallen trotz guter Sättigung zu dunkel aus. Das gilt insbesondere für Schattenbereiche. Und als eine der wenigen Anbieterinnen liefert
HP vollwertige Tonerkartuschen für 6000 schwarze und 4000 farbige Seiten aus.

Geringe Unterschiede

Die sechs Testkandidaten liegen nicht weit auseinander und sind alle bürotauglich. Heraussticht allenfalls der Dell 3000cn, dies vor allem aufgrund seines günstigen Preises. Mit tiefen Druckkosten warten auch der Oki C5250n und der Brother HL-2700CN auf. Doch keiner der Kandidaten fällt wirklich ab. Das Kriterium Farbdruck alleine ist also kein zwingender Grund, die Marke zu wechseln.
Der Autor:
Paul Jasper ist Redaktor bei der Computerworld-Schwesterzeitschrift PC-World.
Andreas Heer, Jasper Paul / AHE



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