20.06.2012, 08:22 Uhr
Assange als Asylsuchender
Der Wikileaksgründer Julian Assange hat sich in die Botschaft von Ecuador geflüchtet und offiziell in dem südamerikanischen Land um politisches Asyl gebeten.
Das Aussenministerium von Ecuador hat unterdessen die Anwesenheit Assanges in der Botschaft bestätigt und teilt mit, dass man das Asylgesuch Assanges prüfen werde. Dabei sei das lateinamerikansiche Land darauf erpicht, «die Regeln und Prinzipien des Völkerrechts sowie die humanitäre Tradition Ecuadors zu berücksichtigen». Assange ist gut eine Woche nach dem Urteil des höchsten britischen Gerichts in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen. Der Supreme Court hat das Auslieferungsgesuch Schwedens in letzter Instanz gutgeheissen (Computerworld.ch berichtete). In dem skandinavischen Land droht Assange nun ein Prozess wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe. Nach eigenem Bekunden befürchtet Assange nun aber, Schweden werde ihn an die USA ausliefern. Dort müsse er sich wegen Spionagevorwürfen verantworten, und zwar in Zusammenhang mit der Veröffentlichung zahlreicher US-Geheimdokumente auf Wikileaks. Wie Assange als Begründung seines Asylantrags darlegt, drohe ihm deshalb in den USA die Todesstrafe. Er sei also an Leib und Leben bedroht.