09.06.2009, 11:04 Uhr
Adobe bringt Flash auf mobile Endgeräte
Adobe will seine Flash-Technologie künftig auch für Smartphones vollständig nutzbar machen.
Adobes Flash Player 10 soll künftig auch auf Basis von Betriebssystemen wie Android, Windows Mobile, Symbian und webOS laufen. "Durch neue Code-Optimierung in enger Zusammenarbeit mit den führenden Hardware-Anbietern können wir nun bald auch auf mobilen Endgeräten die volle Funktionalität von Flash zur Verfügung stellen", erklärt Adobe-Pressesprecher Alexander Hopstein.
Adobe arbeitet eng mit Chip-Produzenten wie Nvidia und ARM zusammen, um eine schnelle Flash-Unterstützung zu realisieren. Flash gilt aber gemeinhin als Ressourcen-beanspruchende Technologie. Deshalb werden technische Modifikationen nötig, um die Software auf der Grundlage der weniger leistungsfähigen Smartphone-Hardware zum Laufen zu bringen. Ebenso wurde im Verlauf der diesjährigen IT-Messe Computex deutlich, dass die hohen Erwartungen an Internet-fähige mobile Endgeräte (MID) immer noch unerfüllt sind. Hersteller von Hardware mit hoher Performance wie beispielsweise Intel versuchen daher weiterhin, ihre Plattformen zu verkleinern und deren Energieeffizienz zu steigern, während auf mobile Endgeräte spezialisierte Prozessorhersteller wie AMD und Qualcomm immer noch auf der Suche nach mehr Rechen- und Grafikleistung sind.
Die Flash-Plattform eignet sich jedoch bestens für die Ausgabe von dynamischen wie statischen Rich-Media-Inhalten. Video, Audio, Bilder, Text und Animationen können so - unabhängig von der Plattform - in einem Format veröffentlicht werden. Eine entsprechende technische Modifizierung soll im Rahmen des von Adobe ins Leben gerufenen Open-Screen-Projects erreicht werden. "Wie bei jeder Software-Entwicklung stehen uns die Angaben und Spezifikationen der Prozessorhersteller zur Verfügung, anhand derer wir unsere Entwicklung anpassen", so Hopstein weiter. Je nach Programmierung und Einsatzzweck könne der Flash Player beispielsweise bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos, die vorhandenen Ressourcen natürlich stark ausschöpfen. "Aus diesem Grund verlagern wir wichtige Berechnungen mehr und mehr auf den Grafikprozessor bzw. den Chipsatz."
Bleiben iPhone und BlackBerrys aussen vor?
Unwahrscheinlich ist allerdings, dass Flash mit BlackBerry-Smartphones von Research in Motion (RIM) oder Apples iPhone nutzbar wird. Sowohl RIM als auch Apple stellen die Hard- wie Software für ihre mobilen Endgeräte weitestgehend selbst her und gestehen Drittentwicklern nur wenige Handlungsspielräume zu. Aus der Perspektive von Apple klafft dadurch eine gewisse Lücke auf, da einige populäre Webseiten mit dem iPhone nicht in vollem Umfang genutzt werden können. "Wir entwickeln die Software-Plattform und stellen Sie interessierten Herstellern zur Verfügung, wir haben aber keinen Einfluss darauf, welche Hersteller auf unsere Plattform zurückgreifen möchten", meint Hopstein.