Yahoo 05.02.2008, 09:34 Uhr

Ballmer weist Google-Vorwürfe zurück

Laut Microsoft-CEO Steve Ballmer ist die Übernahme von Yahoo unbedingt notwendig, sofern die beiden Unternehmen mit der Markführerin Google mithalten wollen. Vorwürfe hinsichtlich einer Wettbewerbsschädigung durch die Akquisition lässt er nicht gelten.
Microsoft-CEO Steve Ballmer ist der Ansicht, dass nur durch den Zusammenschluss von Microsoft und Yahoo die Marktmacht von Google gebrochen werden kann.
Laut Ballmer beherrscht Google rund 75 Prozent des globalen Suchmaschinenmarkts. Der Microsoft-CEO sieht daher keine Alternative zur Übernahme der Internetdienstleisterin Yahoo. Ballmer betont vor allem das mögliche Einsparungspotential durch die Akquisition. Ausserdem hält er eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungskapazität für unbedingt notwendig. Laut Ballmer können Microsoft und Yahoo nur auf diesem Weg konkurrenzfähig gegenüber Google bleiben. Um den Kauf abzuwickeln, könnte sich Microsoft erstmalig in ihrer Unternehmensgeschichte Geld ausborgen, wie Microsoft-CFO (Chief Financial Officer) Chris Lidell gestern verlautbarte.
Spekulationen dass auch Apple Interesse an Yahoo hat, konnten bisher nicht bestätigt werden und werden von Analysten eher ins Reich der Sagen verbannt. Medienmogul Rupert Murdoch, der zuvor als potenzieller Käufer gehandelt wurde, hat hingegen verlautbart, dass er kein Konkurrenzangebot für Yahoo abgeben will. Experten halten es ohnehin für unwahrscheinlich, dass ein Mitbewerber das Microsoft-Angebot von 44,6 Milliarden Dollar überbieten kann.
Unterdessen wird erwartet, dass amerikanische und europäische Behörden die mögliche Übernahme genauer unter die Lupe nehmen werden. Sollte Yahoo der Akquisition zustimmen, könnte sie durch die Wettbewerbshüter um sechs Monate und mehr verzögert werden.
Protest gegen die Übernahme kommt übrigens nicht nur von Google und Kartellwächtern, sondern auch von Mitgliedern der Yahoo-Fotoseite Flickr. So protestieren Teile der Flickr-Anwender bereits in Online-Pamphleten gegen Microsofts Kaufangebot. Im Falle einer Akquisition drohen sie, ihre Bilder von der Fotoseite zu löschen.



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