30.06.2005, 09:19 Uhr
AMD zieht wegen Intels Quasimonopol vor Gericht
Die kleine Chipbauerin AMD klagt vor einem Bundesgericht im US-Staat Delaware gegen Gigantin Intel.
In der 48 Seiten umfassenden Klageschrift wirft AMD Intel vor, sich unrechtmässiger Anreize, etwa illegaler Bonus- und Rabattzahlungen, zu bedienen, um Computerhersteller vom Einbau von AMD-Chips abzuhalten. Wer aufbegehre, werde gar mit Zwangs- und Vergeltungsmassnahmen abgestraft. Die Klägerin spricht von einer «unerbittlichen, weltweiten Kampagne mit dem Ziel, die eigene Monopolstellung bezüglich Mikroprozessoren zu zementieren».
Je nach dem Urteil der Richter könnte der Fall weitreichende Folgen für die ganze Branche haben. Auch deshalb, weil er bisher geheime Deals zwischen Intel und anderen Branchengrössen ans Tageslicht zerren könnte. Dies ist aber auch die Achillesferse in AMDs Argumentation: Sie muss sich bei der Beweisaufnahme vornehmlich auf die Aussagen von Intel-Käufern stützen. Immerhin wurde kürzlich eine ver-gleichbare Kartellklage in Japan gut geheissen. Und Intel hat das Urteil nicht angefochten.
Catharina Bujnoch