Partnerschaft
05.12.2017, 10:19 Uhr
DSAG: «Kooperation von SAP und Microsoft ist für Anwender von Vorteil»
SAP und Microsoft haben vergangene Woche eine Partnerschaft im Cloud-Geschäft angekündigt. Die DSAG sieht darin Vorteile für Anwenderunternehmen.
Vergangene Woche haben SAP und Microsoft angekündigt, künftig im Cloud-Geschäft zusammenspannen zu wollen. Im Rahmen dieser Partnerschaft soll SAPs Hana Enterprise Cloud künftig auch vollständig integriert über Microsoft Azure verfügbar sein. Auch lässt sich die Datenbankplattform S/4 Hana demnächst aus der Microsoft-Cloud beziehen.
Nun hat sich die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) zu der Ankündigung geäussert. Jean-Claude Flury, Vorstand Business Networks Integration, schreibt in einer Stellungnahme: «Aus technischer Sicht ist die Kooperation von SAP und Microsoft für die Kunden sicherlich von Vorteil. Hier schliessen sich zwei grosse Anbieter von substanziellen Anything-as-a-Service-Plattformen zusammen, was unseren DSAG-Mitgliedsunternehmen mehr Freiheit gibt». Die Kooperation biete den Anwendern Alternativen zu SAP oder Amazon Web Services, bei denen man – solange der Service standardisiert sei – einfach von einem Anbieter zu einem anderen wechseln könne, schreibt er weiter.
Voraussetzung ist gemäss dem DSAG-Vorstandsmitglied dafür jedoch, dass die Kooperation zu einer stabilen Beziehung wird. «Nur wenn ein solcher Zusammenschluss konsequent und im Interesse beider grossen Partner gelebt wird, profitiert der Kunde. Das muss und wird sich jedoch erst noch zeigen.» Fakt sei aber, dass sich SAP im Cloud-Infrastruktur-Bereich immer stärker auf Dritte verlasse. «Darauf müssen sich die Kunden einstellen.» Darin sieht Flury einerseits den Vorteil, dass dieses Angebot das Kerngeschäft der entsprechenden Firmen ist. Andererseits entstünden dadurch aber auch Abhängigkeiten von weiteren Anbietern, weshalb Kunden darauf angewiesen seien, dass die Kooperation Bestand habe. «Schliesslich sind sie diejenigen, die leiden, wenn es Probleme in der Partnerschaft gibt.»
Services transportabel halten
Die DSAG rät seinen Mitgliedern deshalb, ihre Services transportabel zu halten – also bei Services Vorsicht walten zu lassen, die von anderen nicht angeboten werden oder nur schwer durch Alternativen abzudecken sind. Unternehmen sollten sich dabei grundsätzlich dieselben Fragen stellen wie bei jedem Einsatz von Cloud-Lösungen:
- Welche Szenarien eignen sich für den Einsatz?
- Wo liegen die Daten?
- Wer ist für die Fehlerbehebung verantwortlich?
Letzteres spiele besonders bei der Verfügbarkeit oder schwer einzugrenzenden Problemen in der Funktionalität eine Rolle, schreibt Flury abschliessend. «Daher sollten Anwender auf jeden Fall minimale Verfügbarkeit aushandeln und vorab auch alle Lizenzfragen klären.»