Lead-Generierung
04.10.2016, 15:46 Uhr
+ 376 Prozent in zwei Jahren
Das Schweizer Start-up TrekkSoft hat auf Inbound-Marketing umgestellt. Das Ergebnis ist weniger Aufwand, mehr Kontrolle und gute Kundenbindung – nachweisbar.
* Inken Kuhlmann ist als Team Manager Growing Markets bei HubSpot verantwortlich für die strategische Entwicklung.
Es wird immer schwieriger, potenzielle Kunden mit traditionellen MarketingMethoden zu erreichen – Adblocker und Spam-Filter sperren Unternehmen regelrecht aus und zeigen auch, wie genervt Kunden von diesen Formaten sind. Höchste Zeit für ein neues Konzept: Inbound-Marketing. Die Kunden werden von selbst auf für sie relevante Produkte und Dienstleistungen aufmerksam. Inbound-Marketing macht sich die Veränderungen im Surfverhalten zunutze und bietet dort Informationen an, wo Kunden sie suchen: in Suchmaschinen und Social Media. Das Inbound-Prinzip lebt von interessanten Inhalten wie Ratgebern, Tipps oder Whitepapern, die für potenzielle Kunden nicht nur sehr nützlich sind, sondern auch von den Fachkenntnissen des Anbieters zeugen. Gleichzeitig erhält das Unternehmen durch Download-Formularabfragen wertvolle Kontaktdaten. Der Gewinn: relevante Kundenkontakte und dadurch ein effizienterer Vertrieb.
Völlig neuer Ansatz
Auch das Schweizer Startup TrekkSoft setzte anfangs vor allem auf klassisches E-Mail-Marketing, nutzte aber daneben bereits Suchmaschinen und ContentMarketing. Schnell entwickelte sich das im Jahr 2010 gegründete Unternehmen zu einem führenden Software-as-a-Service-Anbieter für die Freizeitbranche, sodass die Marketing-Aktivitäten bald nicht mehr Schritt halten konnten.
Vor allem die Verwendung mehrerer Tools unterschiedlicher Anbieter erwies sich als ineffizient. «Auf der Suche nach Verbesserungen für unser E-Mail-Marketing und einer strukturierten Marketing-Strategie sind wir schnell auf HubSpot gestossen», erklärt Jon Fauver, Mitgründer & CEO von TrekkSoft. «Uns wurde klar, dass wir mit dieser Idee unseren gesamten Marketing-Trichter optimieren konnten, also den Weg eines Websitebesuchers von der ersten Interaktion bis zum tatsächlichen Geschäftsabschluss.» Vom Inbound-Prinzip überzeugt, war die oberste Priorität, die verschiedenen bisher verwendeten Einzellösungen durch eine einzige Plattform zu ersetzen, die alle Marketing-Aktivitäten übersichtlich bündelt. Überzeugt hat vor allem das umfangreiche Tool-Portfolio des Anbieters: vom Blogging, der Erstellung von Landing Pages, der E-Mail-Verwaltung und Suchmaschinenoptimierung (SEO) über ein intelligentes Customer Relationship Management (CRM) bis zu detaillierten Analysefunktionen.
Vom Konzept zur Umsetzung
Eine der ersten Massnahmen war die Implementierung der Blog-App. In seinem Blog bietet das Startup seinen Kunden viele relevante Informationen und Tipps, beispielsweise rund um die Vermarktung von Touren oder den Verleih von Ausrüstung. Auch Ratschläge zur Generierung von mehr Buchungen oder Reisetrends sind Themen der in regelmässigen Abstän den veröffentlichten Beiträge. Damit trifft das Unternehmen den Nerv seiner Kunden aus dem Tourismussektor. Dank SEO-Optimierung, Features zur Datennachverfolgung und integrierter Analysefunktionen ist klar, wie Besucher auf den Blog stossen und welche Beiträge Leads generieren. Mithilfe der so gewonnenen Daten können wiederum die Inhalte noch besser angepasst und die gesamte Marketing-Performance optimiert werden. Auch Landing-Pages für E-Books, Newsletter oder Webinare lassen sich generierern, die über Call-to-Action-Elemente wie zum Beispiel Registrierungsformulare neue Kontakte generieren. Das von TrekkSoft als E-Book veröffentlichte Handbuch zu Social Media für Anbieter von Touren und Freizeitaktivitäten verbuchte mehr als 5000 Downloads und brachte dem Unternehmen durch das Registrierungsformular auf der Landing-Page rund 3000 neue Kontakte.
Zur Verwaltung der wertvollen Kontaktdaten nutzt das Unternehmen die Integration mit dem kostenlosen HubSpot CRM. Damit können sämtliche Daten, E-Mails oder Telefonate zentral erfasst und gespeichert werden. Vorlagen, Aufgabenplanung oder Terminierungen organisieren die Vertriebs-Pipeline und rüsten die Mitarbeiter für Verkaufsgespräche.
Mehr Leads und mehr Traffic
Mit all diesen Massnahmen erzielte TrekkSoft bereits im ersten Jahr nach der Umstellung eine signifikante Steigerung des ROI seiner Marketing-Aktivitäten. Ein weiterer grosser Sprung nach vorne gelang, als Ende 2015 die Websites in das Content-Optimization-System transferiert wurden. Dieses setzt auf Responsive Design und sorgt mit der eingebauten SEO-Optimierung für mehr organischen Traffic und steigende Absätze. «Wir haben unsere Website in ine Lead-GenerierungsMaschine verwandelt», lautet das Fazit von Lucy Fuggle, Head of Content Marketing bei TrekkSoft. «Unsere Vertriebsmitarbeiter müssen nicht mehr nach Leads fragen.»
Als langfristiges strategisches Investment benötigt Inbound-Marketing etwas Zeit, um funktionierende Marketing-Kanäle aufzubauen. Dennoch machte sich der Erfolg innerhalb kurzer Zeit deutlich bemerkbar. Vor allem die effizientere Vernetzung von Marketing und Vertrieb trug schnell Früchte: Innerhalb eines Jahres konnte das Unternehmen seine Social-Media-Leads auf das Zwölffache erhöhen. Der organische Traffic stieg um stolze 429 Prozent und die Anzahl der neuen Leads erhöhte sich um 376 Prozent. Auch die Mitarbeiterzahlen spiegeln den Erfolg wider: Alleine das Marketing-Team wuchs seit dem Einsatz von InboundMarketing von vier auf zwanzig Mitarbeiter; insgesamt gesehen verdreifachte sich die Anzahl der Mitarbeiter in etwa. Nachdem zunächst vor allem die Bekanntheit des Unternehmens gesteigert werden sollte, kann sich TrekkSoft inzwischen stärker auf die hochqualifzierten Leads fokussieren und sich darauf konzentrieren, Website-besucher in Kunden umzuwandeln.
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