Produkt-Launch
15.09.2020, 23:45 Uhr
Apple bringt neue Uhren, Tablets und Abos – aber noch keine iPhones
Normalerweise stellt Apple im September jeweils neue iPhones vor. Aber nicht im Pandemie-Jahr 2020. Dafür enthüllte der Konzern am Dienstagabend neue Apple Watches, iPads und Abo-Dienste.
Der Apple-Boss Tim Cook stand heuer nicht vor einem grossen Publikum, sondern führte den Special Event virtuell durch
(Quelle: Apple)
Am Dienstagabend hat Apple zum alljährlichen Special Event geladen. Dieses Jahr allerdings in virtueller Form, statt im Rahmen des mittlerweile traditionellen Grossevents am Hauptsitz im kalifornischen Cupertino. Eines gleich vorweg: Neue iPhones wurden am Anlass noch keine vorgestellt. Dies zeichnete sich jedoch bereits im Vorfeld ab. Erwartet werden diese in einigen Wochen.
Das Motto des Events «Time flies» liess bereits erahnen, was anstelle der neuen iPhones enthüllt werden dürfte. Und das bewahrheitete sich am virtuellen Produkt-Launch auch. Der Konzern stellte die neue Apple Watch Series 6 vor. Und beim neuen Modell verstärkt Apple den Fokus auf Gesundheit und Fitness.
Denn die am Dienstag vorgestellte neue Apple Watch Series 6 kann nun auch den Sauerstoff-Gehalt des Bluts ermitteln. Der Wert gilt als wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Apple ermittelt ihn mit Hilfe eines neuen Sensors, der rotes und infrarotes Licht nutzt und die Farbe des Blutes erkennt. Die neue Apple Watch Series 6 bekommt auch einen neuen Chip, der bei zu 20 Prozent schneller sein soll und weitere Gehäusefarben.
Zugleich bietet der Konzern erstmals auch ein günstigeres neues Modell, die Apple Watch SE, mit weniger Funktionen an. Sie wird ab 299 Franken verkauft, während die Series 6 mit 419 Franken zu Buche schlägt. Beide Uhren sind bereits ab Freitag erhältlich.
Apple hält seit dem Verkaufsstart der ersten Apple Watch 2015 eine führende Position im Geschäft mit Smartwatches. Das Weihnachtsquartal ist traditionell besonders wichtig für den Absatz. Deshalb wurden neue Modelle zuletzt stets im Herbst vorgestellt.
Neue iPads
Da die neue iPhone-Generation in diesem Jahr erst später kommt, zieht der neueste Apple-Prozessor als erstes ins am Dienstag vorgestellte iPad Air ein. Das Chip-System A14 Bionic wird erstmals mit Strukturbreiten von 5 Nanometern gefertigt – wodurch eine höhere Leistung auf gleicher Fläche möglich ist. Unterdessen tut sich der langjährige Chip-Primus Intel schwer bei dem Übergang zu niedrigeren Strukturbreiten.
Apple verbesserte beim neuen iPad Air auch die Display-to-Body-Ratio. Der Display-Rahmen ist also ähnlich wie jener des teureren iPad Pro. Ausserdem verbaut Apple den Fingerabdruck-Scanner beim brandneuen Tablet erstmals im Power-Knopf – eine Premiere für den Hersteller. Gerade jetzt kann das nützlich sein, da das Entsperren der Geräte per Gesichtserkennung oft schwer fällt, wenn man beispielsweise im ÖV eine Maske trägt. Auf die Gesichtserkennung verzichteten die Designer gänzlich. Erwähnenswert ist ausserdem noch, dass der Lightning-Anschluss beim neuen iPad Air USB-C weichen musste.
Weiter ersetzt Apple das günstige iPad 7 mit dem neuen iPad 8. Bei diesem Gerät verbaut der US-Hersteller den A12-Bionic-Prozessor. Er soll Apple zufolge 40 Prozent schneller geworden sein. Mit dem Chip erhält die günstige Ausführung des Tablets nun erstmals eine Neural Engine.
Das neue iPad Air ist hierzulande ab Oktober in fünf verschiedenen Farben und zwei Speicheroptionen (64 und 256 GB) verfügbar. Erhältlich ist es ab 629 Franken. Das iPad 8 kommt, wie die neuen Uhren auch, schon am Freitag in die Läden – und zwar in drei Farben und einem Speicher von entweder 32 oder 128 GB. Kostenpunkt: ab 349 Franken.
Neue Abo-Angebote
Mit neuen Abo-Angeboten will sich Apple letztlich noch stärker im Alltag der Nutzer seiner Geräte verankern. Der iPhone-Konzern bündelt dafür erstmals mehrere Dienste in günstigeren Paketen und steigt auch ins Geschäft mit Online-Trainings ein.
Das Kombi-Abo «Apple One» hat mehrere Preisstufen, wie Apple bei einer Online-Präsentation am Dienstag ankündigte. Dass der Konzern darin stets seine Musik-, Video- und Spiele-Angebote zusammenführt, könnte das Streaming-Geschäft insgesamt stärker in diese Richtung drängen – nachdem bereits Amazon mit seinem Prime-Service auf ein ähnliches Modell setzt.
Noch keine Zeitungsabos
Für 18.50 Franken pro Monat bekommt man bei Apple zusätzlich zu Musik, Video und Spielen von Apple Arcade 50 Gigabyte Online-Speicher für einen Nutzer. Für 25.50 Franken sind es 200 Gigabyte für bis zu sechs Familienmitglieder. Die dritte Preisstufe, die neben dem maximalen Online-Speicher von 2 Terabyte auch das Zeitungs- und Magazinabo Apple News+ und den neuen Dienst Fitness+ einschliesst, wird es in der Schweiz zunächst nicht geben, weil sie hierzulande vorerst nicht eingeführt werden.
In den USA kostet Apple One Premier 29,95 Dollar im Monat. Fitness+, wo es wöchentlich neue Trainings-Anleitungen in Verbindung mit der Apple Watch geben soll, kostet allein 9,99 Dollar im Monat. Das Angebot wird allerdings neben den USA zunächst nur in Grossbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland eingeführt.