Test: Mac mini (2018)
Anschlüsse satt
Die äusseren Unterschiede sind auf der Rückseite auszumachen. Neben zwei USB-3.1-Anschlüssen warten dort vier Thunderbolt-3-Ports im USB-C-Format. Diese Anschlüsse bewegen maximal 40 Gbit pro Sekunde – und falls ein Monitor angeschlossen wird, ist natürlich auch DisplayPort mit an Bord. Ausserdem ist jeder der vier Anschlüsse in der Lage, andere Geräte mit bis zu 100 Watt mit Strom zu versorgen. Dazu kommen eine Klinkenbuchse und ein HDMI-2.0-Anschluss. Standardmässig ist ein Gigabit-Ethernet-Anschluss verbaut; doch gegen einen Aufpreis von ca. 110 Franken wird dieser gegen einen 10-Gbit-Anschluss getauscht. Die Klinkenbuchse rundet den Reigen der Anschlüsse ab.
Der Mac mini ist also bei den Anschlüssen auf der Höhe der Zeit. Allerdings sind die beiden USB-A-Buchsen für einige Anwender wohl zu wenig, auch wenn die Zeit für diese Stecker (endlich!) abläuft. Vor allem aber wird so manchem Käufer sauer aufstossen, dass Apple den Slot für SD-Karten gestrichen hat. Der hätte nämlich bestimmt noch Platz gehabt.
Displays und Grafik
Über Thunderbolt 3 kann der Mac mini ein 5K-Display oder zwei 4K-Displays ansteuern. In jedem Fall lässt sich über HDMI ein weiteres 4K-Display hinzufügen, sodass zum Beispiel drei 4K-Displays gleichzeitig betrieben werden können.
Wir werden noch auf die Flexibilität bei der Konfiguration zu sprechen kommen, doch ein Element ist bei allen Mac-mini-Modellen gegeben: die integrierte Grafik «Intel UHD Graphics 630». Sie entspricht in der Leistung etwa dem, was man bei den Gamern wohlwollend als «Einsteiger-Grafikkarte» bezeichnen würde: ganz in Ordnung, aber nichts für Leistungsfanatiker.
Für Nicht-Gamer reicht die Leistung locker. Eng wird es natürlich bei komplexen 3D-Anwendungen wie AR oder VR. Und wenn riesige Bilder und Videos in Programmen herumgeschoben werden, die sich auf die Grafikeinheit stützen, wäre eine schnellere Karte ebenfalls von Vorteil.
Doch der Mac mini ist klein und leistungsfähige Grafikkarten können sehr heiss werden – das ergibt keine gesunde Mischung, wie man sich leicht vorstellen kann. Allerdings bietet sich dazu eine Lösung an: eGPUs, also externe Grafikkarten, die über Thunderbolt angeschlossen werden. Apple selbst bietet im Store zwei Modelle an:
Blackmagic eGPU mit einem Radeon-Pro-580-Grafikprozessor und 8 GB GDDR5-Grafikspeicher für 739 Franken
sowie die
Blackmagic eGPU Pro mit dem Radeon-RX-Vega-56-Grafikprozessor und 8 GB HBM2-Grafikspeicher für 1359 Franken.
Diese eGPUs sind zwar nicht Bestandteil dieses Testes; aber sie zeigen, dass der neue Mac mini im Gegensatz zu seinen Vorgängern bei 3D-Anwendung kaum an seine Grenzen gebracht werden kann, wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist. Denn von beiden Modellen lassen sich bis zu vier Stück über Thunderbolt 3 zusammenschalten, wobei weiterhin nur ein Kabel zum Mac mini führt. Jede eGPU bietet eigene Thunderbolt- und HDMI-Anschlüsse, um Displays anzusteuern, aber die schiere aufaddierte Rechenleistung kann auch für Video-Renderings oder 3D-Berechnung verwendet werden – vorausgesetzt, die jeweilige Anwendung versteht sich mit eGPUs.