«Worms»
15.03.2023, 14:48 Uhr
MIT bringt Baukasten für spezielle Mondrobos
Das «Worms»-Konzept der Ingenieure basiert auf wenigen Teilen, die das Zusammensetzen von verschiedenen angepassten Helfern ermöglichen.
Die Forscher des MIT haben einen Weg gefunden, um die Anzahl an Robotern, die es zum Aufbau einer Mondbasis braucht, drastisch zu reduzieren
(Quelle: mit.edu)
Roboter werden beim Aufbau einer von Menschen besiedelten Mondbasis unumgänglich sein. Sie müssen schwere Lasten heben, Solarmodule montieren, Kabel verlegen und vieles mehr. Für jede Aufgabe müsste es eigentlich einen spezialisierten Roboter geben. Doch dieser Aufwand wäre zu gross. Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben mit «Worms» eine Idee, wie sich das bisherige Konzept «spezialisierte Roboter» ersetzen lässt. Sie entwickeln einen modularen Roboter, der aus standardisierten Baugruppen zusammengesetzt wird.
Lastesel oder Spinnenroboter
Geht es nach den MIT-Forschern, können Astronauten die Baugruppen so mischen, dass Roboter entstehen, die perfekt für die gerade anstehende Aufgabe zugeschnitten sind. Ist eine Mission abgeschlossen, wird der Roboter zerlegt. Die Bauteile können dann verwendet werden, um einen neuen Roboter für eine andere Aufgabe zu konfigurieren, so die Idee.
Je nach Mission können Teile beispielsweise zu grossen «Lasteseln» zusammengesetzt werden, die Solarzellen auf einen Hügel bringen können. Aus den gleichen Teilen lassen sich laut den MIT-Wissenschaftlern sechsbeinige «Spinnen-Bots» zusammenfügen, die in natürliche Löcher abgesenkt werden, um den Untergrund zu erkunden.
Schuppen auf dem Mond mit Teilen
«Wir stellen uns einen Schuppen auf dem Mond mit Regalen voller Roboterkomponenten vor», sagt MIT-Teamleiter George Lordos. Jedes verfüge über Motoren, Sensoren, Computer und Batterien. Das Design sei flexibel und kostengünstig. Zentrum eines jeden Roboters ist ein Korpus, an den per Klickverschluss unterschiedliche Anhängsel befestigt werden. Dazu gehört ein Schuh, der einem Wok ähnelt. Er soll verhindern, dass der Roboter zu tief in den Mondstaub einsinkt.
Auch ein LiDAR-System lässt sich ankoppeln, das bei der Navigation hilft. Oder Winden, Bohrer und Sensoren, die dem Roboter helfen, die Balance zu halten, wenn er auf zerklüftetem Untergrund unterwegs ist. Jedes Worms-Anhängsel ist etwa einen Meter lang und wiegt neun Kilogramm. In der Schwerkraft des Mondes, die etwa ein Sechstel der der Erde beträgt, würde jedes Glied 1,5 Kilogramm wiegen, die ein Astronaut leicht handhaben kann, um einen Roboter zu bauen oder zu zerlegen.