Open Source wird 20 Jahre alt

Open-Source-Wurzeln liegen im Silicon Valley

Tux sind die bekannten Maskottchen von Linux. Und Linux ist eine Open-Source-Plattform.
Quelle: Tobias Kleinschmidt/dpa
Vor rund 20 Jahren, am 3. Februar 1998, traf sich Open-Source-Vordenker Raymond mit anderen Aktivisten in Palo Alto im Herzen des Silicon Valley, um die Open Source Initiative (OSI) als gemeinnützige Organisation zu gründen. Seitdem wacht die OSI über die Grundprinzipien: Der Quellcode (Source Code) von Software darf kein Betriebsgeheimnis sein, sondern wird allen Interessierten offen bereitgestellt. Dann können andere den Code verbessern und ergänzen, müssen ihn aber wieder für die Community bereitstellen.

Diese Grundidee von freier Software schien über Jahre hinweg mit dem kommerziell betriebenen Software-Geschäft kaum vereinbar. Wie kann man mit «freier» Software das Geld verdienen, wenn diese in der Regel kostenlos verteilt wird? Und wie funktioniert ohne klassische Hierarchie-Strukturen eine Qualitätskontrolle? Die Aktivisten fanden darauf jedoch Antworten. So wurden beispielsweise Firmen wie SuSE und Red Hat auch kommerziell erfolgreich, weil sie kostenpflichtige Dienstleistungen rund um die offene Software bereitstellen. Google erwirtschaftet seine Werbe-Milliarden auch auf der technischen Basis von Open-Source-Projekten.

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Blackberry Für die Namensgebung des drahtlosen E-Mail-Gerätes nahm die Firma Research in Motion 2001 ein Marken-Lexikon zu Hilfe: Die Unternehmensberater von RIM kamen vom Wort «E-Mail» ab und suchten stattdessen nach einen Begriff, der Freude hervorruft. Da die kleinen Drucktasten an dem Gerät an Obstkerne erinnern, kam das Team zum Wort «strawberry» (Erdbeere). Als Ersatz für die langsam klingende Silbe «straw» schlugen die Experten die schwarze Farbe des Gehäuses vor - so wurde daraus der «Blackberry». (Foto: cio.com)

Die etablierten Softwarekonzerne taten sich aber schwer mit der Idee. Der damalige Microsoft-Boss Ballmer erhielt damals auch von anderen kommerziellen CEOs für seine Verdammung der offenen Software als «Krebs» viel Beifall. Die Open-Source-Kritiker konnten aber nicht verhindern, dass offene Projekte wie das Betriebssystem Linux, die Software-Entwicklungsplattform Git oder die inzwischen zu Oracle gehörende Datenbank MySQL quasi flächendeckend eingesetzt werden.

Ballmer-Nachfolger Satya Nadella hat auch längst seinen Frieden mit den Open-Source-Plattformen geschlossen. So sorgte er dafür, dass in der Microsoft-Cloud-Plattform Azure auch Linux - und nicht nur das hauseigene Betriebssystem Windows - einen sicheren Platz finden kann. Als Nadella auf der Konferenz Build 2016 eine Kooperation mit dem Linux-Anbieter Red Hat ankündigte, erschien hinter ihm eine Folie, auf der «Microsoft loves Linux» zu lesen war. Ein Kommentator auf Twitter fasste seine Verwunderung so zusammen: «(Das Linux-Tool) Bash auf Windows muss für Microsoft so sein wie für Star Trek, als zum ersten Mal Klingonen mitfliegen durften.»



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