Studie
15.10.2018, 05:55 Uhr
Fast die Hälfte des weltweiten Musikkonsums entfällt auf YouTube
Rund die Hälfte des weltweiten Musikkonsums geht auf das Konto von YouTube. Zu diesem Ergebnis kommt der Music Consumer Insight Report.
Heutzutage streamen die Nutzer mehr Musik als jemals zuvor. Rund 52 Prozent des weltweiten Streamings erfolgt über Videoplattformen. Hier liegt YouTube vorne: Satte 47 Prozent des globalen Musikkonsums entfallen auf die Plattform der Google-Tochter. Zu diesem Ergebnis kommt der Music Consumer Insight Report.
YouTube bietet Bezahlangebote wie YouTube Music für 9,99 US-Dollar und YouTube Premium für 11,99 US-Dollar an. Dabei machen kostenpflichtige Audio-Streaming-Dienste nur 28 Prozent des Musik-Streamings aus. Der Anteil von kostenlosen Audio-Streaming-Angeboten beträgt 20 Prozent.
Spotify zahlt 20-Mal mehr Lizenzgebühren als YouTube
Interessant im Zusammenhang mit Lizenzgebühren: Die Studie ergab, dass Spotify rund 20 US-Dollar pro Nutzer an Lizenzgebühren zahlt, YouTube aber weniger als einen US-Dollar dafür ausgibt. YouTube ist auch der Grund dafür, dass 35 Prozent der Streaming-Konsumenten kein kostenpflichtiges Abonnement abschliessen.
Die Auswirkungen von YouTube auf die Musikindustrie in Sachen Urheberrechtsverletzungen nehmen zu. Über ein Drittel der Musikhörer auf der ganzen Welt konsumieren Songs durch illegalen Download. Davon laden 32 Prozent Musik durch sogenanntes Stream Ripping herunter. Stream Ripping ermöglicht ein Herunterladen von YouTube-Videos und deren Umwandung in MP3-Dateien.
Der Kampf gegen Stream Ripping
In den vergangenen Jahren musste die Musikindustrie zunehmend gegen Stream-Ripping-Seiten wie die einst beliebte YouTube-mp3.org kämpfen. Diese wurde aber inzwischen geschlossen. Entsprechende Seiten ermöglichen es Nutzern, den Videolink eines Songs einzufügen. Daraufhin bekommt der User eine herunterladbare Audio-Datei zum Offline-Hören.
Aufgrund der enormen Auswahl von Musik, die Nutzern über YouTube frei zur Verfügung steht, haben es kostenpflichtige Streaming-Angebote schwer. YouTube kannibalisiert sich damit also selbst. Denn auch die hauseigenen Bezahlangebote stossen nur auf wenig Zuspruch der User.
Autor(in)
Laura
Melchior