Galaxy-Fold-Teardown 26.04.2019, 11:48 Uhr

iFixit nimmt Testbericht zum Falthandy von Samsung vom Netz

Die Profibastler von iFixit haben das Galaxy Fold zerlegt und die Problemzonen des faltbaren Smartphones unter die Lupe genommen. Auf Bitte von Samsung zogen sie ihren Bericht nun jedoch wieder zurück.
Die Profibastler von iFixit zeigten in ihrem Bericht auf, wo die Problemzonen des Galaxy Fold sind
(Quelle: iFixit)
Eigentlich wäre ja die Markteinführung des Galaxy Fold von Samsung in den USA auf den 26. April angesetzt gewesen. Doch dazu kommt es nicht. Samsung hat das Release abgesagt. Grund dafür war, dass die Bildschirme der Geräte von mehreren Tech-Journalisten – sie konnten diese vorab testen – schon nach kurzer Zeit kaputtgingen (Computerworld berichtete). Dabei wurden mehrheitlich drei Problemfelder angesprochen: Das grosse Display auf der Innenseite beginnt zu flackern, der Falz am Display verdunkelt sich und schlussendlich stellen sich bei manchen Geräten starke Darstellungsprobleme ein.
Als hierzu die ersten Berichte auftauchten, machten sich die Profibastler von iFixit bereits darüber Gedanken, wo die Gründe dafür liegen könnten. Sie sind dafür bekannt, die neuesten Geräte nach Verkaufsstart in ihre Einzelteile zu zerlegen und das Innenleben genau unter die Lupe zu nehmen. In einem Vorab-Bericht mutmasst ein Autor von iFixit, dass die Empfindlichkeit der eingesetzten OLED-Displays für die Probleme mitverantwortlich sein könnte. «OLED-Displays haben viele Vorteile gegenüber herkömmlichen LCD-Displays: Sie arbeiten ohne Hintergrundbeleuchtung, sind energieeffizienter und können brillante Farben erzeugen. Vor allem sind sie die einzigen Displays, die bei dieser Art von zusammenklappbaren Phablets verwendet werden können. OLED-Bildschirme sind aber auch viel empfindlicher als LCDs und neigen eher zu einem vollständigen Bildschirmausfall als zu lokalen Schäden», schreibt er. Auch seien bei den Testgeräten jeweils deutliche Lücken oben und unten an den Scharnieren erkennbar gewesen. Wird das Gerät in der Hosentasche transportiert, kann so also sehr schnell Dreck ins Innere des faltbaren Smartphones gelangen.

«Teardown» brachte Gewissheit

Über einen «vertrauenswürdigen Partner» kamen die Experten von iFixit schliesslich ebenfalls an ein Galaxy Fold. Sie inspizierten das Gerät genau und dokumentierten ihre Erkenntnisse in einem ausführlichen «Teardown»-Bericht. Dabei bestätigte sich ihre Vermutung, dass das Falthandy von Samsung nicht genügend Schutz vor Schmutz bietet, der in das Gehäuse dringen und das fragile Display beschädigen kann.
Wie es in einer Mitteilung heisst, bat Samsung iFixit nun über den Partner, der den Experten das Gerät zur Demontage zur Verfügung gestellt hatte, den Bericht vom Netz zu nehmen. «Wir sind nicht dazu verpflichtet, unsere Analyse zu entfernen – weder rechtlich noch anderweitig. Aber aus Respekt vor unserem Partner, den wir als Verbündeten betrachten, um Geräte besser reparierbar zu machen, ziehen wir unseren Artikel zurück, bis wir ein Galaxy Fold im Handel kaufen können», schreibt iFixit darin.
Zu welchem Zeitpunkt das Gerät nun auf den Markt kommen soll ist momentan noch nicht bekannt. Samsung hatte den Release nach den Meldungen zu den streikenden Displays auf unbestimmte Zeit verschoben.



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