Software 20.07.2023, 20:51 Uhr

Temenos bleibt mit Umsatz hinter den Markterwartungen zurück

Temenos hat im zweiten Quartal 2023 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gehalten und den Gewinn moderat gesteigert. Gleichzeitig bekräftigte der Banken-Software-Spezialist die Ziele für das Gesamtjahr.

(Quelle: pd)
In den Monaten von April bis Juni erreichte der Umsatz 239,0 Millionen US-Dollar, was ungefähr so viel ist wie im Vorjahr mit 238,1 Millionen. Die Lizenzeinnahmen für Software stiegen um 2 Prozent auf 102,8 Millionen.
Der bereinigte Betriebsgewinn EBIT stieg auf 84,7 Millionen Dollar, ein Plus von 8 Prozent. Die entsprechende Marge legte auf 35,4 Prozent zu von 32,9 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Gewinn pro Aktie von 0,87 Dollar (+5%).
Bei den bereinigten Zahlen werden unter anderem Kosten für aktienbasierte Vergütungsprogramme herausgerechnet. Mit den Ergebnissen hat die Gruppe die Schätzungen der Analysten auf Ebene Umsatz nicht erreicht, auf Ebene EBIT und Gewinn je Aktie hingegen übertroffen.

Transformation läuft

Interimschef Andreas Andreades zeigte sich an einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend mit der Leistung zufrieden. Der Trend aus dem ersten Quartal habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt, und somit sei man auch für die zweite Jahreshälfte gut aufgestellt.
Das Management verwies dabei auch auf das weitere Wachstum der sogenannten wiederkehrenden Umsätze. Diese seien annualisiert in konstanten Währungen um 14 Prozent auf 666,8 Millionen Dollar angestiegen.
Die Ausweitung des Anteils der «vorhersehbaren» Einnahmen am Gesamtumsatz ist gewollt und ergibt sich aus der derzeit laufenden Umstellung auf Abo-Verträge auch bei den sogenannten «On-Premise»-Lizenzen (Software läuft auf den Geräten der Kunden).
Die Umstellung schreite gut voran, sagte Andreades. Er gehe nach wie vor davon aus, dass diese bis Ende des Jahres im Wesentlichen abgeschlossen sein werde. Die Prognose für den wiederkehrenden Umsatz erhöhte das Temenos-Management am Donnerstag gar. Neu dürfte dieser im Gesamtjahr 2023 um 12 bis 14 Prozent ansteigen. Zuvor lautete die Guidance: mindestens 12 Prozent.

Gute Pipeline

Während das «Verkaufsumfeld» im zweiten Quartal stabil geblieben sei, habe sich aber die Pipeline positiv entwickelt, hiess es von Temenos weiter. Grosse Deals seien «gut vorangekommen». Er rechne mit Blick auf die Einnahmen auch für das zweite Halbjahr mit einem «stabilen Umfeld», sagte Andreades. Die Banken hätten, was das anbelangt, mittlerweile grössere Visibilität.
Nach Regionen betrachtet sei die Performance in den USA «stark» gewesen und in Europe «solide». In Europa geht Temenos von einer weiteren Erholung im zweiten Halbjahr aus. Insgesamt konnte Temenos neun neue Software-Kunden gewinnen.
Im Bereich «Services» sei der Umsatz indes zurückgegangen. Hier fährt Temenos eine Strategie, verstärkt mit Partnern zusammenarbeiten zu wollen. Zwar gehe der Umsatz somit zurück, gleichzeitig seien aber auch die Kosten in dem Bereich rückläufig.

Jahres- und Mittelfristziele bestätigt

Für das laufende Jahr bestätigte Temenos die Prognose: Die Westschweizer Gesellschaft rechnet weiterhin mit einem Wachstum der Software-Lizenzeinnahmen von mindestens 6 Prozent. Der EBIT dürfte der Prognose zufolge 7 Prozent höher liegen und der Gewinn je Aktie mindestens um 6 Prozent steigen.
Auch die Mittelfristziele wurden bestätigt: Der wiederkehrende Umsatz soll mindestens 1,3 Milliarden Dollar erreichen. Mittelfristig soll der EBIT mindestens 570 Millionen ausmachen und der Free Cashflow mindestens 700 Millionen.
Nichts Neues gab es am Donnerstag zur laufenden Chef-Suche. Darauf angesprochen sagte der CEO ad interim lediglich, diese sei unter der Leitung des Präsidenten und des Verwaltungsrats noch im Gange. Der Markt werde informiert, wenn es angemessen sei. Andreades übernahm die CEO-Aufgaben im Januar interimistisch nach dem abrupten Abgang vom damaligen Konzernchef Max Chuard.



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