Schweizer Colocation-Boom
Nachfrage in weiteren Segmenten steigt ebenfalls
Doch nicht nur die Colocation-Dienste gelten als boomendes Gebiet der helvetischen Rechenzentren-Szene. Auch die Nachfrage im Marktsegment der «Managed (Cloud) Services» hat sich der neuen ISG-Provider-Lens-Studie zufolge sowohl bei mittelständischen als auch bei Grossunternehmen dramatisch erhöht.
Zunehmend binden die Service Provider auch Public Clouds in ihr Leistungsspektrum mit ein und richten ihre Services immer mehr branchenspezifisch aus. Getrieben wird der Markt den ISG-Analysten zufolge vor allem durch neue Geschäftsideen, welche die Unternehmen kurzfristig umsetzen und deshalb ihre Arbeitsabläufe flexibler und skalierbarer gestalten müssen.
Besonders vom hiesigen Standort profitieren auch «Managed Hosting»-Anbieter. Denn Schweizer Unternehmen entscheiden sich laut ISG-Marktforchern in der Regel für Managed Hosting-Angebote auf Augenhöhe, also in Reichweite und mit Kenntnis der Schweizer Marktbesonderheiten. Dies gilt laut der ISG-Studie noch einmal verstärkt, wenn wertvolle und geschäftskritische Informationen mit inbegriffen sind.
Insbesondere trifft dies für den in der Studie analysierten Markt für «Private/Hybrid Hosting» sowie die zugehörigen Managed Services zu. Generell folgt die Auswahl eines Managed-Hosting-Anbieters bei mittelständischen wie auch Grosskunden demnach einfachen Regeln. Kunden suchen nach wie vor nach günstigen Preisen sowie transparenten und zugleich standardisierten, aber dennoch individualisierbaren Vertragsmodellen. Die Managed-Hosting-Anbieter bauen dabei ihre Rechenzentrumsimmobilien mehr und mehr ab. Stattdessen bieten sie Managed Services auf Basis von Partnerschaften mit Betreibern von Colocation-Rechenzentren an.
«Managed Container as a Service» noch am Anfang
Der Anbietermarkt für «Managed Container as a Service» steht laut ISG dagegen erst am Anfang, was Service Level Agreements (SLAs), Servicebeschreibungen, Preise und vor allem die Ausrichtung des jeweiligen Angebots angeht. Die Studie förderte hier zutage, dass es allen voran globale Service-Provider sind, die Container als Managed Service anbieten – zumeist im Kontext mit agiler Softwareentwicklung und DevOps. Zudem sind gemäss den Analysten bislang nur wenige Anbieter Kubernetes-zertifiziert.
Eine weitere Gruppe von Hosting-Providern betrachte und vermarkte Container zudem eher aus Infrastruktur-Perspektive, heisst es. Applikationsmodernisierung, -entwicklung oder auch -migration spielt für sie eine untergeordnete Rolle. Diese Anbieter fokussieren demnach meistens auf Projekte, die Container als günstige und schnelle Variante des Hardware-abstrahierten Hostings sehen. Reine Kosten- und Performance-Vorteile durch den Container-Betrieb stehen dabei laut ISG-Analyse im Mittelpunkt.