Agil ist nicht immer performant
Wie man High Performance messbar macht
Gute Metriken schaffen die Grundlage, um die Performance eines Teams messen zu können. Es ermöglicht ebenso faktenbasierte wie intuitive Veränderungen. Die Velocity (Arbeitsgeschwindigkeit) ist ein Basisfaktor, der über längere Zeit gemessen eine Aussage zur Effektivität eines Teams geben kann. Für ein High Performance Team reicht jedoch die Messung mit den einfachen Instrumenten wie Story Points, Velocity oder Burndown-Diagramm nicht aus (Downey & Sutherland, 2013).
Wie erwähnt ist die Basis eines High Performance Teams die psychologische Sicherheit. Dabei ist das gemeinsame Verständnis der gefühlten psychologischen Sicherheit als wahrgenommene Bewertung der Teammitglieder wichtiger als der konkrete messbare Wert selbst. Je mehr Teammitglieder sich über das Niveau der psychologischen Sicherheit im Team positiv einig sind, desto stärker ist deren Auswirkung auf die Teamperformance (A. Edmondson, 1999; Fyhn et al., 2022). Edmondson (1999, S. 363) hat dazu eine Umfrage mit sieben Aussagen erstellt, wie die Ausprägung der psychologischen Sicherheit bewertet werden kann:
- Fehler, die im Team gemacht werden, werden nicht gegen einen verwendet.
- Teammitglieder können schwierige Probleme ansprechen.
- Teammitglieder lehnen andere nicht ab, weil sie anders sind.
- Im Team darf man Risiken eingehen und fühlt sich trotzdem sicher.
- Es ist einfach, andere im Team um Hilfe zu bitten.
- Niemand im Team würde absichtlich in irgendeiner Weise handeln, welche die Arbeit eines anderen schädigt.
- Im Team werden einzigartige Fähigkeiten geschätzt und genutzt.
Im Generellen lässt sich sagen, dass mit dem Messen von Metriken vorsichtig umgegangen werden muss. Ohne ein konkret definiertes Ziel ist das Messen von Metriken jedoch nicht sinnvoll. Wie das Beispiel der psychologischen Sicherheit zeigt, ist in diesem Fall die möglichst breite Streuung der positiven Wahrnehmungen wichtiger, als einen möglichst hohen theoretischen Wert zu erreichen.