14.09.2005, 08:07 Uhr
HP Deutschland streicht 1500 Stellen
Langsam kristallisiert sich bei Hewlett-Packard (HP) heraus, welches Land wie schwer von der für Europa angekündigten Streichung von 6500 Stellen betroffen ist.
Die Geschäftsführung von HP hat angekündigt, dass in Deutschland 1500 der insgesamt rund 9000 Mitarbeiter bis Ende 2006 oder Anfang 2007 entlassen werden, was rund 17 Prozent entspricht. Betroffen seien alle Geschäftsbereiche und alle Funktionen in unterschiedlicher Weise. Abteilungen mit starkem Kundenbezug stünden allerdings weniger zur Disposition als so genannte Backoffice-Funktionen. Von Entlassung bedroht sind Mitarbeiter, die in Deutschland für HP Deutschland arbeiten, aber auch solche, die hierzulande für HP Europa und für HP weltweit tätig sind. Detaillierte Entscheide seien bis anhin noch nicht getroffen worden und man stehe im Dialog mit dem Betriebsrat. Eventuell sei auch die Schliessung einzelner Standorte eine Option.
Der europäische Betriebsrat war bereits vergangene Woche über die genaue Zahl der Entlassungen informiert worden. Die drei grossen europäischen Länderorganisationen Großbritannien, Frankreich und Deutschland wurden unterschiedlich von den Entlassungen getroffen: In Großbritannien müssen rund 950 HP-Mitarbeiter gehen, in Frankreich verlieren 1240 Angestellte ihren Job, in Deutschland werden 1500 HP-Beschäftigte entlassen. HP-Deutschlandchef Holdenried bestritt, dass die Zahl der in den Ländern zu Entlassenden mit den jeweiligen Umsatzzahlen korrespondieren würde. Die für HP Frankreich zuständige Gewerkschaft CFE-CGC hatte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Grenoble kamen etwa 300 Mitarbeiter diesem Aufruf nach. Dieser französische Standort ist bei insgesamt 2100 Mitarbeitern mit rund 500 Entlassungen stark betroffen.