03.04.2006, 18:18 Uhr

Telefonieren mit Fritz und Horst

Zwei ADSL-Router bieten sich zugleich als Telefonzentrale für Kleinbetriebe und Zweigstellen an.
Im auffälligen roten Gewand präsentiert sich die Fritz-Box Fon.
Einen Internet-Router um Voip-Aufgaben zu erweitern, ist eigentlich naheliegend. Schliesslich kümmert sich dieses Gerät bereits um den Datenverkehr zwischen LAN und weltweitem Netz. Die Fritz-Box von AVM ist als Internet-Verbindungsgerät für unterschiedliche Zugänge schon länger erhältlich. Das kürzlich vorgestellte Spitzenmodell Fon-WLAN-7170 erfüllt diese Aufgabe immer noch, genauso wie die konkurrenzierende Horstbox Professional von D-Link. Beide verbinden über vier Ethernet-Ports oder per Funknetz angeschlossene Rechner mit einem ADSL-Zugang. Darüber hinaus agieren Fritz wie Horst als IP-Telefonzentrale. Maximal acht ISDN- oder drei respektive zwei analoge Endgeräte lassen sich anschliessen. Damit eignen sich die beiden Produkte für kleine Büros oder Filialen, die über eine Voip-Verbindung an die Firmenzentrale angeschlossen sind. Bei der IP-Telefonie setzen die Geräte auf das weit verbreitete SIP. Damit sind sie kompatibel zu den Angeboten der Voip-Provider.
Als Telefonzentrale bietet die Horstbox den etwas grösseren Funktionsumfang als die Fritz-Box. D-Link setzt hierbei auf die Open-Source-Software Asterisk. Die Unterstützung für Quality of Service mit Priorisierung von Sprachpaketen soll zudem die Qualität verbessern. Darüber hinaus lässt sich die Horstbox mit konventionellen analogen oder ISDN-Anschlüssen koppeln und dadurch auch für die Festnetztelefonie nutzen. Die Fritz-Box wiederum bietet einen komfortablen Weg, um Windows-Rechner ohne WLAN-Karte den Weg ins drahtlose Netz zu ebnen. Als Schnittstelle dient ein rund 75 Franken teurer USB-Adapter. Dieser wird über den entsprechenden Anschluss der Fritz-Box automatisch konfiguriert, wobei auch die Sicherheitseinstellungen übernommen werden. Ein manuelles Einrichten am PC entfällt, wenn Windows XP mit Service-Pack 2 vorhanden ist. Für den Datenverkehr bieten beide Geräte die erwartete Router-Funktionalität. Eine integrierte Firewall gehört genauso zur Ausstattung wie die Unterstützung aktueller Verschlüsselungstechniken fürs WLAN. Und der USB-Anschluss nimmt einen Drucker oder eine Festplatte auf. Der Router stellt das Gerät allen Rechnern im Netzwerk zur Verfügung. Von den Preisen her sind die beiden Voip-Zentralen durchaus erschwinglich. Die Fritz-Box kostet etwas unter 400 Franken. Der Preis der Horstbox dürfte sich voraussichtlich in ähnlichen Regionen bewegen.
Andreas Heer



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