25.01.2006, 13:55 Uhr

MP3-Player könnten teurer werden

Die schweizerischen Verwertungs- gesellschaften konnten vor einer Schiedskommission ihre Forderung durchsetzen und bekommen ab dem 1. März für MP3-Player und Harddisk-Rekorder Urheberrechtsabgaben.
Suisa-Genraldirektor Alfred Meyer darf sich über zusätzliche Einnahmen freuen. Foto: Nagy
Die zuständige Schiedskommission hat sich zugunsten der fünf schweizerischen Verwertungsgesellschaften SUISA, Suissimage, Swissperform, ProLitteris und SSA entschieden. Wie diese melden, fallen für MP3-Player und Harddisk-Rekorder ab dem 1. März Urheberrechtsvergütungen an. Die Gebühren setzen sich aus Speicherkapazität und -Art zusammen. Bei Geräten mit Flash-Speicher wie beispielsweise der Ipod Nano beträgt der Preis pro Megabyte zwischen 0,00467 und 2,53 Rappen, für MP3-Player mit Harddisk werden pro Gigabyte pauschal 46,9 Rappen verlangt. Ein wenig günstiger ist der Gigabyte-Tarif bei Harddisk-Rekordern, er beträgt 34,6 Rappen. Nach Meinung der Verwertungsgesellschaften sind die neuen Gebühren «moderat» ausgefallen. Sie würden für Konsumenten «kaum spürbar» sein. Dennoch: Für einen Ipod Nano mit 4 GB beträgt die Urheberrechtsvergütung 18,7 Franken. Bei einem Verkaufspreis von 369 Franken sind das über fünf Prozent Mehrkosten. Ein 60 GB Video-Ipod wird sogar fast 30 Franken teurer.
Seltsam, dass die Verwertungsgesellschaften zudem mit unterschiedlichen Ellen messen: Bei einem 4-GB-Gerät mit Flash-Speicher fallen fast 20 Franken Urheberrechtsabgaben an, bei einem MP3-Player mit 4-GB-Harddisk sind es hingegen nur knapp zwei Franken - also zehn mal weniger. Wer bezahlt die Mehrkosten? Laut Verwertungsgesellschaften müssen Hersteller und Importeure die Urheberrechtsvergütung abliefern. Sie werden diese wahrscheinlich an die Konsumenten weitergeben. «Ob für Videokassetten oder beschreibbare CDs und DVDs - bislang haben die Urheberrechtskosten immer die Konsumenten bezahlt. Auf Grund der geringen Margen ist es unrealistisch, dass Hersteller und Händler diese Zusatzkosten übernehmen werden», so Jürg W. Stutz, Präsident des Wirtschaftsverbandes Swico, gegenüber der Computerworld-Schwesterzeitung PCtipp.



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