Airbnb will mit Hotels und Reisefirmen gleichziehen
Höhere Preise
Wer eine solche Bewertung hat, der lässt niemanden vor der verschlossenen Tür stehen. Ausreden lässt Amber Cartwright, verantwortlich für das Programm, nicht gelten: «Perfekte Gastgeber finden immer einen Weg, um eine Wohnung zu übergeben.» Dafür winken den zunächst 2000 Gastgebern in 13 Städten, darunter Shanghai und Los Angeles, deutlich höhere Preise. Im Schnitt können sie bis zu 200 Dollar pro Nacht verlangen, der Durchschnitt liegt heute bei rund 100 Dollar.
Die Veranstaltung zum zehnten Jahrestag von Airbnb stand ganz im Zeichen der neuen Luxusoffensive, mit der das Start-up aus San Francisco endgültig zum virtuellen Hotelanbieter mit garantierten Standards werden will. Denn der Weg zur magischen Milliarde ist weit und nicht ohne eine Ausweitung der Nutzerbasis möglich. «Airbnb Plus» ist zum Beispiel ein Versuch, Geschäftsreisende mit hohen Ansprüchen anzusprechen. In den vergangenen zehn Jahren haben zusammengenommen 300 Millionen Gäste eine Übernachtung über die Plattform gebucht, sagte Chesky in San Francisco.
Knapp bei Kasse
Angefangen hatte es mit drei Studenten, die ihre Miete nicht zahlen konnten. Sie legten in ihrem Wohnzimmer Luftmatratzen aus und boten Gästen billige Schlafgelegenheit an. Es funktionierte zur allgemeinen Überraschung. Überdimensionale Porträts der ersten drei Gäste hängen heute noch in der Firmenzentrale an der Brannan Street.
Aus den Matratzen im Miniappartement ist ein Übernachtungsimperium geworden, 4,5 Millionen Unterkünfte, vom Klappsofa bis zum Luxusanwesen, stehen laut Airbnb an 81'000 Orten bereit. Alle zwei Minuten checken heute 400 Menschen irgendwo auf der Welt bei einem Airbnb-Angebot ein. Innerhalb von zehn Jahren setzten die Vermieter, die «Hosts», 41 Milliarden Dollar um.
Doch mit dem Reich wuchsen die Probleme. Potenzielle Gäste verirrten sich auf der unübersichtlichen Webseite mit den Millionen von Angeboten, die eigentlich nur drei Ordnungskriterien bot. «Geteilte Zimmer», «eigenes Zimmer» und «ganze Wohneinheit».