ICAIN 18.01.2024, 08:45 Uhr

WEF 2024: Netzwerk öffnet benachteiligten Regionen Zugang zu KI-Infrastruktur

Ein internationales Netzwerk will den Zugang zu Supercomputern für weitere Kreise öffnen. Das Schweizer Aussendepartement und mehrere Forschungsinstitutionen aus der Schweiz, Finnland und Afrika haben das International Computation and AI Network (ICAIN) am WEF lanciert.
An einer Medienkonferenz stellten verschiedene Initiatorinnen die ICAIN-​Initiative vor.
(Quelle: World Economic Forum/Jakob Polacsek)
Damit sollen internationale Forschungsprojekte ermöglicht werden, die einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben, für alle verfügbar und nachhaltig sind und so dabei helfen, die globale Ungleichheit zu, wie die Eidgenössischen Technische Hochschulen in Zürich (ETH Zürich) und in Lausanne (EPFL) mitteilten.
Künstliche Intelligenz (KI) gelte als eine der Schlüsseltechnologien um diese Probleme anzugehen. Viele Länder bemühten sich deshalb darum, ihre KI-Fähigkeiten auszubauen und in die notwendige Infrastruktur zu investieren. Vielen potenziellen Akteuren, insbesondere im globalen Süden, fehle der Zugang zu entsprechenden Technologien. Denn diese seien weltweit Mangelware und mit hohen Kosten verbunden, so die Hochschulen.

"In den Händen von Privatunternehmen"

"Heute liegen die Kapazitäten zur Entwicklung generativer KI-Modelle vor allem in den Händen von privaten Unternehmen", sagte Alexandre Fasel, Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in der Mitteilung.
"Dadurch entsteht die Gefahr, dass in erster Linie Lösungen entwickelt werden, die sich schnell monetarisieren lassen und die für Akteure und Akteurinnen in einkommensschwächeren Ländern nicht erschwinglich sind", so Fasel weiter. Ausserdem finden nach Angaben der Hochschulen auch kulturelle und sprachliche Eigenheiten benachteiligter Gruppen beim Training von KI-Modellen wenig Berücksichtigung.

Zwei Supercomputer

Zu den Gründungsmitgliedern von ICAIN gehören neben dem EDA, den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich und dem nationalen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) auch die panafrikanische Organisation Data Science Africa und das finnische IT-Zentrum für Wissenschaft (CSC).
Damit hat das Netzwerk Zugriff auf zwei Supercomputer: Den Supercomputer Alps, der im Februar 2024 in Lugano TI in Betrieb genommen werden soll, sowie den Supercomputer Lumi am CSC in Kajaani (Finnland). Diese beiden Supercomputer gehören gemäss Angaben der Hochschulen zu den weltweit modernsten und leistungsfähigsten Supercomputern.

Erste Pilotprojekte

In einem ersten Pilotprojekt des Netzwerks will Data Science Afrika Künstliche Intelligenz dazu nutzen, die Landwirtschaft resistenter gegenüber negativen Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Organisation, die Datenwissenschaftlerinnen und - wissenschaftler des afrikanischen Kontinents miteinander vernetzt, Ausbildungsangebote zur Verfügung stellt und gemeinnützige Forschungsprojekte im Bereich Machine Learning und Datenwissenschaften unterstützt.
Neben ersten Pilotprojekten sollen im Jahr 2024 die genauen Prozesse des Netzwerks entworfen und die Finanzierung sichergestellt werden. Forscherinnen und Forscher können laut Angaben der ETH Zürich beim Netzwerk Projektanträge einreichen, und lediglich die Ressourcen beziehen, die ihnen fehlen.


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