25.04.2013, 09:51 Uhr
Forscher entwerfen ideale Touch-Tastatur
Wissenschaftler haben am perfekten Layout für Touchscreen-Tastaturen getüftelt - und sind fündig geworden. Die KALQ-Tastatur soll im Mai für Android-Geräte erscheinen.
Längst haben wir uns an Touchscreens gewöhnt und wollen die intuitive Art der Interaktion mit einem Gerät auch nicht mehr missen. Etwas bleibt aber auch nach Jahren der Angewöhnung noch ein meist eher mühsamer Akt: das Schreiben. Zehnfingersystem und Co. nützen auf Touchscreens herzlich wenig. Wieso also sind eigentlich die meisten Touchscreen-Tastaturen den physischen Computertastaturen quasi 1:1 nachempfunden? Das haben sich auch Forscher des deutschen Max Planck Instituts für Informatik gefragt und sich daran gemacht, eine voll auf Touchscreens zugeschnittene virtuelle Tastatur zu entwerfen. Die ist für Smartphones und Tablets konzipiert und darauf ausgelegt, nur mit den beiden Daumen bedient zu werden – denn diese sind als einzige Finger frei, wenn man das Gerät in typischer Manier mit beiden Händen vor sich hält.
Vokale rechts, Konsonanten links
Die von den Wissenschaftlern entworfene Tastatur nennt sich KALQund besteht aus zwei Tastenfeldern links und rechts, die räumlich getrennt sind – je eines für die beiden Daumen. Doch nicht nur das ist speziell, sondern vor allem auch die Anordnung der Tasten selbst. Mit dem klassischen QWERTZ-Layout hat die nämlich herzlich wenig zu tun – der Name verrät es schon, KALQ steht für die Buchstabenfolge der untersten Zeile im rechten Tastenfeld. Auf den ersten Blick scheint die Anordnung der Buchstaben völlig zufällig, doch dahinter steckt System. So sind alle Vokale ausser dem Y auf dem rechten Feld angeordnet, die meisten Konsonanten hingegen auf der linken Seite. Nächste Seite: Nach Training schneller
Die Wissenschaftler haben aus unzähligen möglichen Kombinationen ein Layout errechnet, das für die beiden Daumen möglichst kurze Wege erfordert. Die meistgenutzten Buchstaben sind also zentral angeordnet, mittig in den beiden Tastenfeldern ist zudem je eine Leertaste zu finden. Die Forscher haben ihr KALQ-Layout weiter dahingehend optimiert, dass es möglichst viele Wechsel zwischen dem linken und dem rechten Daumen gibt. Denn: Während ein Daumen eine Taste betätigt, kann der andere sich bereits auf den Weg zum nächsten Buchstaben machen – das spart Zeit. Schliesslich haben die Entwickler auch noch eine automatische Fehlerkorrektur implementiert.
Die Wissenschaftler haben aus unzähligen möglichen Kombinationen ein Layout errechnet, das für die beiden Daumen möglichst kurze Wege erfordert. Die meistgenutzten Buchstaben sind also zentral angeordnet, mittig in den beiden Tastenfeldern ist zudem je eine Leertaste zu finden. Die Forscher haben ihr KALQ-Layout weiter dahingehend optimiert, dass es möglichst viele Wechsel zwischen dem linken und dem rechten Daumen gibt. Denn: Während ein Daumen eine Taste betätigt, kann der andere sich bereits auf den Weg zum nächsten Buchstaben machen – das spart Zeit. Schliesslich haben die Entwickler auch noch eine automatische Fehlerkorrektur implementiert.
Merklich schneller – nach einigem Training
Laut den Wissenschaftlern kamen User nach etwas Training auf eine Schreibgeschwindigkeit von 37 Wörtern pro Minute. Dies sei eine Verbesserung von 34 Prozent gegenüber ihrer Leistung mit einem Standard-QWERTZ-Layout. Allerdings muss man sich natürlich erst an das völlig andere Tastaturlayout gewöhnen. Rund 8 Stunden Training soll es erfordern, bis man das neue System beherrsche. Die Wissenschaftler vom Max Planck Institut planen, ihre KALQ-Tastatur bereits Anfang Mai für Android-Geräte zu veröffentlichen. Eine Version für Linkshänder soll später folgen. Einen Haken hat das Layout aber noch: Die erste Version ist für die englische Sprache optimiert und bei der Verwendung anderer Sprachen entsprechend weniger effizient. Die Entwickler wollen aber für andere Sprachen optimierte Tastenlayouts noch dieses Jahr nachliefern.