Crealogix
27.09.2013, 16:02 Uhr
wachsen mit Banken im Ausland
Der Software-Anbieter Crealogix ist in der Schweiz bereits Marktführer bei Lösungen für E-Banking und E-Payment. Nun wollen die Zürcher vermehrt im Ausland Kunden gewinnen.
Das Geschäft von Crealogix ist im abgelaufenen Jahr nur marginal gewachsen. Die Zürcher sind nach den Worten von CEO Bruno Richle trotzdem zufrieden. Wie der Konzernchef am Freitag an einem Medienanlass in Zürich sagte, ist ein kleines Umsatzplus von 1,4 Prozent angesichts eines stagnierenden Schweizer Finanzmarkts schon ein Erfolg. Allerdings, so die Marktforscher von IDC, wachsen die Investitionen des Kredit- und Versicherungsgewerbes in der Schweiz durchaus: Die Auguren prognostiziert für das laufende Kalenderjahr ein Plus von 2,6 Prozent – fast doppelt so viel wie der Umsatzzuwachs von Crealogix. Um den Umsatz anzukurbeln, wollen sich die Zürcher nach den Worten von CFO Rolf Lichtin verstärkt im Ausland engagieren. Seit 2010 hat der Umsatzanteil der ausländischen Kunden stets zugenommen: von 12 auf jetzt 21 Prozent. Alleine in Deutschland haben fünf der zehn grössten Direktbanken Crealogix-Produkte in Betrieb: Deutsche Kreditbank, Comdirect Bank, Mercedes-Benz Bank, BMW Bank und Cortal Consors. Indem hier und anderenorts weitere Kunden gewonnen werden, will Crealogix seine Abhängigkeit vom Schweizer Markt abbauen. «Unser Ziel ist ein Umsatzanteil ausländischer Kunden von einem Drittel», erklärte Lichtin.
Fingerabdruck fürs Banking
Angesichts der grossen Verbreitung von Crealogix-Lösungen im Heimmarkt verordnet CEO Richle hierzulande nur noch ein geringes Wachstumspotential. Mehr als die Hälfte (18) der 30 grössten Schweizer Banken sind bereits Kunden, darunter die beiden Grossbanken, PostFinance, Raiffeisen und diverse Kantonalbanken. Zuletzt hatte die St. Galler Kantonalbank die Bank-2.0-Lösung von Crealogix eingekauft. Im zweiten Geschäftsfeld der Zürcher, der Software für E-Learning, ist der Markt ähnlich gesättigt. Neu wurde auch noch die Swiss Asia Bank School mit Hauptsitz in Dübendorf und Niederlassungen in China, Hongkong, Singapur sowie Vietnam als Kunde gewonnen, sagte Richle. Eine Absage erteilt der CEO der Anfrage, ob der Fingerabdruckleser im kommenden iPhone eine Authentifizierungsmethode für künftige E-Banking-Lösungen sein wird. «Biometrie wie der Fingerabdruck oder die Iris sind unveränderliche Merkmale», führte Richle aus. Diese Identifikationsmöglichkeit berge die Gefahr, dass mit einem gestohlenen Fingerabdruckcode dem rechtmässigen Besitzer massiv geschadet werden könnte.