14.03.2016, 11:07 Uhr

Nach Apple gerät WhatsApp ins Visier von US-Behörden

Die Verschlüsselung beim populären Kurzmitteilungsdienst WhatsApp ist laut der «New York Times» ins Blickfeld der US-Regierung geraten.
Wie die Tageszeitung berichtet, seien in einem Ermittlungsfall von einem Richter angeordnete Überwachungsmassnahmen an der WhatsApp-Verschlüsselung gescheitert. Im amerikanischen Justizministerium werde nun über das weitere Vorgehen beraten, hiess es am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen. Die US-Regierung steckt bereits in einem Gerichtsstreit mit Apple ber das Entsperren von iPhones, der für Schlagzeilen sorgt. Die Zeitung konnte keine näheren Details zu dem Ermittlungsfall in Erfahrung bringen. Es hiess nur, es sei keine Terrorismus-Ermittlung und es sei unklar, ob die Regierung sich auf einen Streit mit WhatsApp vor Gericht einlassen werde. Eine Milliarde Nutzer Der von Facebook übernommene Messaging-Dienst WhatsApp hat eine Milliarde Nutzer weltweit. Der Service greift seit 2014 zur sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Absender und Empfänger die Nachrichten lesen können. Damit kann WhatsApp den Behörden ähnlich wie Apple sagen, man könne keine Daten herausrücken, auf die man keinen Zugriff habe. In Brasilien war WhatsApp im Dezember für 14 Stunden landesweit blockiert worden, weil der Dienst in einem Kriminalfall keine Daten herausgab. Dann ersetzte ein Berufungsgericht die Sperrung durch eine Geldstrafe. Anfang März wurde aber deswegen auch ein Facebook-Manager für kurze Zeit festgenommen. Die Justiz will einen Gesprächsverlauf zwischen mutmasslichen Drogenhändlern einsehen.  Bei klassischer Telekom-Infrastruktur zum Beispiel für Telefon-Anrufe ist für Behörden gesetzlich ein Arsenal von Abhörmassnahmen vorgesehen, in den USA sind Online-Dienste wie WhatsApp davon bisher ausgenommen. Im US-Senat wird aber über ein neues Gesetz dazu nachgedacht.



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