04.08.2014, 14:02 Uhr

Gravierende Sicherheitslücke in allen USB-Geräten

Forscher identifizierten eine äusserst gefährliche Schwachstelle in sämtlichen USB-Peripheriegeräten.
Diese Meldung lässt aufhorchen: Jedes USB-Gerät könnte zu einem Angreifer werden
Mitarbeiter des Berliner Security Research Labs haben in USB-Peripherie eine äusserst gefährliche Schwachstelle entdeckt. Das Brisante daran: Ein über diese Schwachstelle modifizierter USB-Stick würde von keinem Antivirenprogramm entlarvt. Den SRLabs-Forschern ist es gelungen, einen Controller-Chip eines USB-Geräts mit einer modifizierten Geräte-Firmware zu versehen. Der Controller-Chip in einem USB-Gerät koordiniert normalerweise die Kommunikation des USB-Geräts mit dem PC, während die Firmware unter anderem die Geräteinformationen über das angeschlossene USB-Gerät beinhaltet. So befindet sich ein Anwender im Glauben, einen normalen USB-Speicherstick angeschlossen zu haben. In Prinzip könnte ein Malware-Schreiber den präparierten Stift ansteuern, als hätte er selber die volle Kontrolle über den PC. Im Hintergrund würde zum Beispiel ein solcher Stick mit seinen Tastaturfähigkeiten die Eingabemaske eines Windows-Startmenüs öffnen und Befehle reinschreiben. 

Grenzenlose Angriffsfantasien

Der Fantasie der Angreifer sei sozusagen keine Grenzen gesetzt, zitiert Zeit Online den Berliner Sicherheitsforscher Karsten Nohl. Eine in der Geräte-Firmware versteckte Funktion liesse sich zum Beispiel auch zeitgesteuert aktivieren. «Es gibt Hunderte Geräteklassen, die sich jetzt auf diese Art emulieren liessen», sagte Nohl weiter. Dazu kommt noch, dass die meisten Hersteller nach Nohls Einschätzung identische Controller-Chips verwenden.  Besonders für Unternehmen könnte die neu entdeckte Sicherheitslücke zu einem Problem werden. Zum schnellen Datenaustausch wären USB-Sticks somit praktisch nicht mehr geeignet. Die beunruhigenden Entdeckungen wollen die Berliner Sicherheitsforscher noch diese Woche anlässlich der Black Hat-Konferenz publik machen. Angeblich hätten die Entdecker schon vor ihrer Abreise in die USA deutsche Journalisten über die Erkenntnisse informiert.



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