19.08.2014, 15:51 Uhr
Neues Leben für alte Kabel
Die Telekomausrüsterin Adtran hat eine Technik gezeigt, mit der über Kupferkabel Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde (Mbps) möglich werden.
Das gute alte Kupferkabel hat wohl noch lange nicht ausgedient. Zumindest wird versucht, so viel Bandbreite wie möglich aus den Glasfaser-Vorgängern herauszuquetschen. So hat der Telekomausrüster Adtran ein Verfahren entwickelt, das unter der Bezeichnung Frequency Division Vectroing (FDV) läuft. Dieses soll zwei bestehende Techniken, nämlich VDSL2 mit Vectoring und G.fast, ausreizen helfen, indem diese besser auf einer einzigen Leitung zusammen betrieben werden können. VDSL2 mit Vectoring erhöht den Durchsatz, indem Störungen verringert werden, auf bis zu 150 Mbps. Diese Technik wird derzeit von vielen Fernmeldeanbietern implementiert. G.fast, das Geschwindigkeiten bis zu 500 Mbps bietet, wird derzeit noch entwickelt. Laut Adtran ist es den Anbietern dank FDV möglich, heute VDSL2 mit Vectoring zu implementieren und später - wenn dieses parat ist - mit G.fast die Leitungen nachzurüsten. Erste G.fast-Installationen erwartet Adtran Mitte 2015. Der zugrundeliegende Standard soll Ende 2014 verabschiedet werden, dann könnten Hersteller ihre Geräte und Bauteile anpassen.
Wer bietet mehr
Mit FDV ist aber wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, was die Bandbreite via Kupferdrähte anbelangt. Konkurrent Alcatel-Lucent hat vor Kurzem den Prototyp einer XG-Fast genannten Technik gezeigt. Diese soll Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbps für Uploads und Downloads zulassen. Zudem werden laut Herstellerangaben bei der Verwendung von zwei Kupferpaaren Download-Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbps möglich.