09.01.2017, 17:21 Uhr

Microsoft stoppt Verkauf von Smartphones

Schweizer Verbraucher können Windows-Smartphones aktuell nur noch im Elektronikhandel kaufen. Die Mobilfunk-Provider und Microsoft selbst haben den Vertrieb gestoppt.
Weder mobilezone noch Salt, Sunrise oder Swisscom verkaufen aktuell Smartphones mit Windows-Betriebssystem. Auch im Schweizer Microsoft Store ist nur noch Zubehör bestellbar. Der US-amerikanische Online-Shop listet die Geräte zwar noch, alle Modelle sind aber als «ausverkauft» deklariert. Allein im (Schweizer) Elektronikhandel können Kunden noch Smartphones mit und ohne Vertrag bestellen. Die Bestände von zum Beispiel digitec und Interdiscount sind allerdings limitiert.
Microsoft kommentiert den offensichtlichen Verkaufsstopp nicht. Christoph Glaus, Consumer PR Manager bei Microsoft Schweiz, sagt auf Anfrage: «Microsoft entwickelt Windows 10 Mobile weiter und leisten Support für die Lumia-Smartphones sowie Geräte der OEM-Partner wie Acer, Alcatel, HP, Trinity und Vaio.» So tönt kein klares Bekenntnis zur Zukunft der Windows-Plattform für Smartphones. Letztes Jahr schossen Gerüchte ins Kraut über einen allfälligen Neustart im Smartphone-Geschäft unter dem Markennamen «Surface Phone». Der ist bis anhin nicht in Sicht. Die für gewöhnlich gut informierte ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley hatte im Oktober gemutmasst, dass neue Microsoft-Telefone wohl so schnell nicht mehr in den Handel kommen werden. Sie wollte von Plänen gehört haben, die einen Neubeginn frühestens Ende 2017 vorsehen. Dass diese Pläne stimmen könnten, legt das Fehlen neuer Lumia-Geräte an Microsofts Hardware-Prsentation Ende Oktober und auch der «Consumer Electronics Show» in Las Vegas vergangene Woche nahe. Am «Mobile World Congress» Ende Februar ist Microsoft zwar als Aussteller präsent, schickt aber die Mitarbeiter aus Kanada. Weder eine der Keynotes noch ein Fachreferat wird von einem Microsoft-Angestellten gehalten.

Apple wird Computing-Marktführer

Schon traditionell ist die Abwesenheit Apples an Anlässen wie dem «Mobile World Congress». Der Mac-Konzern bleibt Messen seit 2009 generell fern, da die Verantwortlichen glauben, Kunden auch durch eigene Ladengeschäfte und das Web zu erreichen. Der Verkaufserfolg von iPad, iPhone, MacBook & Co. scheinen dem Hersteller recht zu geben. Mehr noch: Das Analystenhaus Gartner sieht Apple nun vor dem nächsten Meilenstein. In diesem Jahr werden erstmals mehr Computergeräte mit einem Apple-Betriebssystem als mit Windows verkauft. Gartner registriere im abgelaufenen Jahr einen Absatz von 248 Millionen Geräten mit iOS und macOS. Parallel wurden 260 Millionen Windows-Computer verkauft. Im neuen Jahr sollen 268 Millionen Apple-Modelle über die Ladentische gehen, während die Windows-Verkäufe stagnieren. Die Prognosen für 2018 und 2019 lauten 276 respektive 285 Millionen für Apple, während die Windows-Absätze weiterhin bei rund 260 Millionen pro Jahr bleiben. «Der PC-Markt hat das Minimalvolumen erreicht. Das Geschäft stagniert in den nächsten Jahren», wird Gartner-Analyst Ranjit Atwal von der US-amerikanischen «Computerworld» zitiert.



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