23.04.2015, 12:51 Uhr
Google zückt Performance-Hammer
Nach Mobile plant Google offenbar einen roten 'Slow Tag'. Damit werden in der Suchergebnisliste Webseiten abgestraft, die zu langsam laden. Kommerziellen Anbieter könnte der Negativ-Tag das Geschäft verderben.
Nach Mobile plant Google offenbar, seinen Ranking-Algorithmus in den nächsten Monaten erneut anzupassen. Webseiten, die zu langsam laden, sollen mit einem roten «Slow Tag» gekennzeichnet und damit für den Suchmaschinennutzer klar erkennbar abgestraft werden. Der rote Tag tauchte in den letzten Wochen auf einigen Android-Geräten auf. Das Internet wird immer langsamer, diesen Trend hat Gregor Rechberger von Borland/Micro Focus beobachtet. Die durchschnittliche «Time to interact» habe sich von 5,3 Sekunden (2013) auf 6,5 Sekunden Ende 2014 erhöht. Berücksichtigt wurden dabei die nutzerstärksten 100 E-Commerce-Websites weltweit. Die «Time to interact» ist die Zeit, die eine Webseite benötigt, um sich soweit aufzubauen, dass der Anwender mit ihr kommunizieren kann: also Buttons anklicken, Eingaben vornehmen, nach Produkten suchen.
Als psychologisch kritische Grenze gilt eine Ladezeit von drei Sekunden. Danach werden Kunden ungeduldig und wechseln die Seite. Dem Online-Händler läuft die Kundschaft davon, Newsseiten die Leser. Jedes Quartal verschlechtere sich die Ladezeit, meint Rechberger. Zwei der Gründe: Bilder seien nicht webgerecht komprimiert, und auch schlecht implementiertes responsives Design verlängere die Ladezeiten. Bevor Googles Performance-Hammer zuschlägt, können Website-Anbieter die Performance ihre Seiten auf PageSpeed Insights testen. Der Test vergibt einen Score von Null bis 100, jeweils für Mobile und den Desktop, und empfiehlt Verbesserungsmassnahmen. Bei einem Score unter 50 rutschen Webseiten laut Rechberger in die kritische Zone.
Performance von Schweizer Webseiten
In Zusammenarbeit mit IP-Label stellt Computerworld Ladezeiten von wichtigen Schweizer Webzeiten zu Verfügung. Wie diese Seiten performen, können Sie hier nachschauen.