10.07.2017, 10:45 Uhr
Zug startet E-ID-Pilotprojekt
Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zug können ab Herbst eine digitale Identität beantragen. Gesichert werden ihre persönlichen Informationen mithilfe von Blockchain-Technologie.
Die Stadt Zug bietet ab September als weltweit erste Gemeinde allen Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit, eine digitale Identität zu bekommen. Die E-ID basiert auf einer App, die persönliche Informationen mithilfe von Blockchain-Technologie sichert und mit einer Crypto-Adresse verknüpft, wie die Stadt Zug am Freitag mitteilte. Die Einwohnerinnen und Einwohner registrieren ihre Identität selber über die App. Anschliessend wird die Identität bei der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug beglaubigt. «Wir wollen eine einzige elektronische Identität – eine Art digitalen Pass – für alle möglichen Anwendungen. Und wir wollen diese digitale ID nicht zentralisiert bei der Stadt, sondern auf der Blockchain», wird Stadtpräsident Dolfi Müller in der Medienmitteilung zitiert. Die Stadt überprüfe nach der Eingabe lediglich die Identität einer Person. Zum Einsatz kommen soll die E-ID etwa bei städtischen Dienstleistungen wie dem Gebühreninkasso oder der Raumvermietung. Im Vordergrund stehe in einer ersten Phase allerdings eine Konsultativabstimmung über «E-Voting», die voraussichtlich im Frühling 2018 stattfinden werde. Entwickelt haben die App, welche auf der Ethereum-Blockchain basiert, das Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern sowie die Firmen Consensys-uPort und ti&m.
Bitcoin-Zahlungen seit einem Jahr möglich
Die Stadt Zug akzeptiert bereits seit einem Jahr die Blockchain-Währung Bitcoin als Zahlungsmittel für Dienstleistungen der Einwohnerkontrolle bis zu einem Gegenwert von 200 Franken. Gemäss Mitteilung ist Zug weltweit die erste Gemeinde, die allen Einwohnerinnen und Einwohnern eine digitale Identität anbietet. In der Schweiz sind verschiedene Bestrebungen im Gange – so ging etwa Ende Mai eine Vernehmlassung des Bundes zur digitalen Identität zu Ende.