Fujitsu Forum 2017
08.11.2017, 14:31 Uhr
Cloud, IoT und KI im Zentrum
Mit den vier strategischen Geschäftspfeilern «Cloud», «Internet of Things» (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und IT-Security will der japanische Konzern Fujitsu sich im Markt möglichst breit aufstellen. Computerworld war auf der Münchner-Hausmesse vor Ort.
Fujitsu ist Serviceprovider, Hardwarelieferant und will vor allem eins in Zukunft sein: Der zentrale Lösungsspezialist, der seinen Kunden und Partnern eine optimale auf ihre Bedürfnisse zurechtgeschnittene IT-Infrastruktur liefern kann. Der Hersteller glaubt deshalb daran, dass sich Firmen immer dann im Markt optimal aufstellen können, wenn es diese Unternehmen schaffen, ihre geschäftliche Expertise mit innovativen Technologien zu verbinden. Dabei sieht sich Fujitsu, eben als Technologielieferant sehr gut aufgestellt, da man als Partner für ein Unternehmen vier entscheidende «Pfeiler» abdecken kann: die Cloud, IoT (Internet der Dinge), Künstliche Intelligenz (KI) und IT-Sicherheit. In dem für den DACH-Bereich (Deutschland, Österreich und die Schweiz) einberufenen Roundtable, gleich zu Beginn der Hausmesse von Fujitsu, sprachen Rolf Werner, Europa-Chef von Fujitsu, und Senior Vice President Vera Schneevoigt über diese Kernthemen.
Hybrid-Cloud als Hebel
Das grösste Marktpotenzial der Cloud sieht der Hersteller dabei im Bereich Hybrid IT. Weshalb? Weil über die Hälfte der grossen Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre den Grossteil ihrer IT-Kapazitäten durch Cloud-Services bereitstellen werden, so die Meinung von Fujitsu. Dazu bietet man mittlerweile seinen globalen Cloud-Service K5 in Rechenzentren der vier europäischen Städte Frankfurt, London, Helsinki und Madrid an. Schweizer Kunden, so Fujitsu werden dabei von London aus betreut. Aber auch ausserhalb von Europa sind Rechenzentren in Betrieb – etwa in Singapur, Australien, Japan und den USA. Neben den klassischen Cloud-Services bietet der Hersteller zu dem auch neue dedizierte, private Speicherkapazitäten. Die Idee: Sie sollen es Kunden ermöglichen, dass Nutzer ihre Daten selbst in Public- und Virtual-Private-Cloud-Umgebungen lokal speichern können. So wird mit dem Kunden das Konzept einer hybriden Cloud (Public-Cloud- und Private-Cloud-Umgebungen) umgesetzt, in der sich Workloads je nach Anwendungsfall hin- und herschieben lassen, um den Kunden dadurch das Cloud-Handling spürbar zu vereinfachen. Da man auf Seiten Fujitsu OpenStack-basiert arbeitet, bietet die K5-Cloud-Ansatz höchstmögliche Kompatibilität zu Cloud-APIs anderer Hersteller, so Fujitsu. In dem Zusammenhang wurde auch auf ein Schweizer Retailer in der Lebensmittel-Automatenbranche hingewiesen, der die Fujitsu-K5-Cloud bereits in der Schweiz wie auch europaweit erfolgreich einsetzt. Nächste Seite: IoT, KI und IT-Security
Wachstumstreiber IoT und KI
Gerade IoT (Internet of Things) und KI (Künstliche Intelligenz) stellen sich, nach Auffassung von Fujtsu, als Wachstumstreiber für die Cloud heraus. Entsprechende Lösungen sollen intelligente Entscheidungen treffen können, die auf erlernten Informationen aus der Cloud fussen. Beispielsweise könnten Sensoren wichtige Daten von Wasserpumpen an sogenannte Gateways liefern. Dabei handelt es sich um kleine Geräte, die die Daten der Sensoren aufnehmen, auswerten und aufbereiten, um sie danach in die Cloud zu senden, In der Praxis lassen sich so Funktionen der Wasserpumpen nicht nur überprüfen, sondern im Bedarfsfall auch aktiv von diesen «intelligenten Gateways» gegensteuern - etwa, um eventuellen Überlastungen vorzubeugen oder auch Wartungsarbeiten in Eigenregie durchzuführen. Als weiteres Beispiel nannte der Hersteller den Health-Care-Bereich. So setzte man derzeit solch eine IoT-Lösung bereits im niederländischen Slingeland Hospital ein. Dort werden die Vitalwerte der Patienten nicht nur rund um die Uhr überwacht, und lassen sich vom Pflegepersonal auf mobilen Geräten jederzeit einsehen. Der Vorteil: Manuelle Checks werden minimiert, wodurch das Krankenhauspersonal wiederum mehr Zeit hat, um sich auf weitere, wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
IT-Sicherheit
Um Unternehmen gegen Angriffe effektiv zu schützen bietet der Hersteller sogenannte SOCs (Security Operation Center) an. Diese Zentralen überwachen Smartphones, Clients, bis hin zum Netzwerkverkehr, quasi alles, was an Daten in das Unternehmen hineingeht und dieses per Datenleitung auch verlässt. Finden das SOC Hackerangriffe auf ein Unternehmen, wird das Center, quasi als vorgeschaltete Firewall den Eindringling abwehren, so Fujitsu. Neben klassischen Eindringlingen ist das SOC auch in der Lage, einer «Mustererkennung» von Schädlingen, auch weltweit, durchzuführen. Dazu überwacht Fuitsu den weltweiten Verkehr bezüglich Schädlingen, um ebenfalls zeitnah Abwehrmechanismen für das Unternehmen (z.B. entsprechende Signaturen) bereitzustellen. In diesem Zusammenhang wies Fujitsu auf seinen Kunden Hydro hin. Die weltweit grösste Aluminiumproduktionsfirma (beheimatet in Brasilien) bezieht die IT-Infrastruktur von Fujitsu, und kann dabei auf ein dediziertes Managed Security Operation Center des Herstellers zurückgreifen. Neben der IT-Infrastruktur liefert Fujitsu, nach eigenen Angaben, Hydro zudem auch unterbrechungsfreie Security Services, etwa zur Überwachung von Clientgeräte von Mitarbeiter im Aussendienst.