Eric Tveter 01.12.2015, 12:47 Uhr

«Haben uns verdient, auf Cablecom verzichten zu können»

Um die nicht immer nur rühmliche Vergangenheit hinter sich zu lassen, wird upc Cablecom ab nächstem Jahr nur noch upc heissen.
upc Cablecom heisst ab nächstem Jahr nur noch upc. Damit will die grösste Kabelnetzbetreiberin Zeichen setzen, wie CEO Eric Tveter an einer Medienkonferenz sagte. Einerseits sei man schon länger kein reines Kabelnetzunternehmen mehr (wobei das trotz Kundenrückgängen nach wie vor die Cash-Cow des Unternehmens ist), vor allem aber wolle man damit mit der Vergangenheit abschliesen. «Als ich 2009 bei Cablecom begann, hatten sich zahlreiche Kunden von uns abgewendet, alleine der Name sorgte für Kopfschütteln», sagte Tveter. Und sprach damit den damals nicht sonderlich zuvorkommenden Kundendienst an. Mittlerweile hat sich der Servicelevel aber deutlich verbessert, was nicht nur Cablecom-interne Untersuchungen sondern auch unabhängige Studien zeigen. Das Unternehmen stehe gemäss Tveter heute für Kundenfokus, technische Höchstleistung, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und beste TV-Unterhaltung. «Deshalb», sagt Tveter, «haben wir es uns mit harter Arbeit verdient, künftig auf das "Cablecom" im Namen verzichten zu können». Wann das Rebranding durchgeführt wird, konnte keiner der anwesenden Cablecom-Mitarbeiter beantworten. Auch scheint niemand zu wissen oder sagen zu wollen, wie viel die Namenänderung kosten wird. Zum Vergleich: Orange, die ihre Namensänderung zu Salt ebenfalls dieses Jahr durchführten, haben den Prozess mit 40 Millionen Franken veranschlagt. «So viel wird es bei uns in keinem Fall kosten», sagt Cablecom. Salt gab sich übrigens neun Monate Zeit, um mit der neuen Marke die gleiche Bekanntheit zu erreichen wie vorher mit Orange. upc braucht dafür gemäss Eric Tveter gar keine Zeit. «Im Gegenteil. Die Brand-Awareness wird noch höher ausfallen, weil upc positiver konnotiert ist.» Fakt ist aber auch, dass Cablecom noch mit dem bisherigen Namen den Turnaround vom Sorgenkind der Branche zum einzigen wirklichen Konkurrenten von Swisscom geschafft hat. Danach sah es 2009, als Eric Tveter das Ruder übernahm, nicht aus. Der britisch-amerikanische Medienkonzern Liberty Global kaufte Cablecom vier Jahre zuvor, brauchte aber einige Zeit, um die Kabelnetzbetreiberin profitabel zu machen. Bis es soweit war, geriet Cablecom durch ständige Restrukturierungsmassnahmen und den miserablen Kundendienst derart in Verruf, dass 2009 beschlossen wurde, das Unternehmen in upc cablecom umzubennenen. Direkt upc wäre wohl, trotz der vielen Negativpresse, ein zu krasser Schritt gewesen. Nach mehr als sechs Jahren sollte man mit dem Kürzel upc genügend im Markt integriert sein, fanden nun die Verantwortlichen. Ob Cablecom von Liberty Global, die in vielen Ländern bereits unter dem Brand upc auftreten, zum Schritt gedrängt wurde oder selber den Wechsel anstrebte, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Mitarbeiter von Cablecom brauchen nicht zu fürchten, nebst dem Namenswechsel weiteren Restrukturierungen ausgesetzt zu sein. Die gemeinsame Ländergesellschaft mit Österreich werde weiter so operieren wie bis anhin, versichten Eric Tveter.



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