09.01.2015, 11:41 Uhr

Diese Tech-Aktien sind 2015 interessant

Soll ich IBM-Aktien kaufen? Apple abstossen? Bei Logitech noch zuwarten? Die Credit Suisse und die UBS verraten den Computerworld-Lesern ihre diesjährigen Anlagetipps für Tech-Aktien.
Tech-Aktien können sehr lukrativ sein. Sie können aber auch für ein grosses Loch im Budget sorgen. Zu unberechenbar ist der IT-Markt, das wird auch 2015 nicht anders sein. Etablierte Firmen werden sich mit Start-ups messen müssen, Embargos und Währungsschwankungen werden für Export-Probleme sorgen und neue Technologien alternative Geschäftsmodelle ermöglichen. Als Anleger da einen ruhigen Kopf zu behalten und sein Geld in die richtigen Unternehmen zu investieren, kann unter Umständen ein schwieriges Unterfangen sein. Computerworld hat darum bei den beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS um Anlagetipps fürs 2015 gebeten. Softwarefirmen rocken Die Credit Suisse geht nicht davon aus, «dass es 2015 irgendein Knaller bei IT Investitionen geben wird». Man befände sich in einem Umfeld mit tiefem Wirtschaftswachstum, sagt Ulrich Kaiser, Technology & Media Research bei der CS: «90 Prozent vom IT-Budget der Firmen ist eigentlich fix.» Da bleibe anschliessend nicht mehr viel übrig, um in neue IT zu investieren. Kaiser rät unter anderem, auf Wachstumswerte zu setzen, worunter sich auch Übernahmekandidaten befinden. Grosse Unternehmen wie Intel, Microsoft, HP oder IBM würden gerade versuchen, sich neu zu erfinden. Und die tun dies in aller Regel, indem sie sich Know-How von innovativen Firmen einkaufen. Die Credit Suisse empfiehlt darum den Kauf folgender Titel: •    Qlik Technologies•    Splunk•    Open Text•    Callidus Software•    Tableau Software•    Ultimate Software•    Synchronos•    Verint Systems Kaiser hebt dabei besonders Qlik und Splunk hervor. Erstere bieten Business-Intelligence-Software an, Splunk ist ein in Log-, Monitoring- und Reporting-Tool für IT-Systemadministratoren. Micronas und Logitech kaufen Auch zwei Schweizer Firmen werden vom CS-Analysten zum Kauf empfohlen: Logitech und Micronas. Micronas ist ein Chiphersteller, der vornehmlich für die Automobilbranche arbeitet. Kaiser sagt, dass der Titel in letzter Zeit zwar stark gefallen ist, dabei aber vor allem unter der Schwäche des Yen leidet, weil das Unternehmen rund 50 Prozent des Umsatzes mit Exporten nach Japan macht. Die Schwäche der Währung sei aber bereits im Kurs enthalten, das Potenzial des Unternehmens werde deshalb unterschätzt. Bei Logitech geht der Analyst davon aus, dass vor allem die Unsicherheit mit der Bilanzierung die Aktie stark belastet hat. Das neue Management mache aber vieles richtig, besonders bei der Produktpalette. So würden die neuen Lautsprecherboxen unwahrscheinlich gut laufen und auch Tablet-Zubehör sei ein Verkaufsschlager. Zudem würden viele Anleger unterschätzen, dass Logitech nach wie vor viel Geld mit PC-Peripherie verdiene. Und der PC lebe, auch wenn er oft totgeschrieben wurde, weiter. IBM verkaufen, HP halten Die Aussagen von Kaiser basieren auf einem Report, den die CS im November veröffentlicht hat und der sich mit Investitionsstrategien beschäftigt. Auf Nachfrage der Computerworld nennt der Tech-Analyst aber auch eine Aktie, welche er zum Verkauf empfiehlt: IBM. Big Blue hätte das Problem, seit Jahren nicht mehr zu wachsen. Das Gewinnwachstum sei fast ausschliesslich über Aktienrückkäufe und Sparmassnahmen gemacht worden, im Kernbereich Software und Services habe man dagegen grosse Mühe, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Dies würden die Anleger vermehrt erkennen, weshalb die Aktie dieses Jahr ihre Talfahrt fortsetzen sollte. Trotzdem sei IBM weiterhin das Tech-Unternehmen mit dem besten Track-Rekord über die letzten Jahrzehnte und es sei darum gut möglich, dass die Aktie wieder attraktiv wird. Momentan aber gäbe es für Anleger bessere Optionen. Wie IBM und andere grosse Technologiefirmen stellt sich derzeit auch HP neu auf, was bereits bei Intel und Microsoft zum Erfolg geführt habe, sagt Kaiser. Bei HP empfiehlt er, trotz des optisch günstigen Aktienkurses, derzeit noch abzuwarten. Denn abgesehen von dem Vorhaben den Konzern in zwei unabhängige Einheiten aufzuspalten, lasse das Management von HP die Investoren was die strategische Ausrichtung betrifft noch im Ungewissen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: UBS empfiehlt Apple Was die UBS rät Die UBS geht in ihren Reports vor allem auf die etablierten Firmen ein. Und hat dabei Gefallen an Apple gefunden. Als Grund für den Kauf dieser Aktie werden die starken Verkaufszahlen des iPhone 6 und die zu erwartende Apple Watch genannt. In der zweiten Jahreshälfte könnte der Aufwärtstrend aber gestoppt werden, warnt die UBS. Weil noch nicht klar sei, mit welchen Innovationen Apple seine Kunden vom Kauf des nächsten Flaggschiffs (iPhone 6s?) überzeugen will.  Wie auch die Credit Suisse sagt die UBS, dass man derzeit besser HP als IBM kaufen sollte (allerdings gilt für beide Titel der Status «Neutral»). Langfristig sei aber IBM die bessere Wahl, weil sie unter anderem mit Watson über die besseren Assets verfügen würden. Dazu empfiehlt die UBS, EMC und Akamei gegenüber NetApp und Rackspace zu bevorzugen. Das waren bisher alles US-Aktien, bei den europäischen Tech-Unternehmen sieht die UBS folgende als gute Investitionsmöglichkeit: Alcatel LucentDas Unternehmen hat erfolgreich einen kulturellen Wandel hinter sich und das Management hohe Ziele. Auch wenn diese nicht ganz erfüllt werden sollten, ist die Aktie zu günstig, um sie nicht zu kaufen, sagen die Analysten. ARMARM sollte gemäss den Erwartungen der UBS ein erfolgreiches Jahr 2015 haben, weil sie im Chipgeschäft erfolgreich bleiben werden und die Erwartungen an das Unternehmen nicht mehr so hoch sind wie in den letzten zwei Jahren. Weitere Kaufempfehlungen der UBS:  ams AG Spirent Laird Infineon Technologies Imagination TechnologiesVMware Zum Verkauf empfiehlt die UBS folgende Titel: Gemalto Diese Aktien sollten gemäss UBS abgestossen werden, weil fraglich sei, ob der holländische Hersteller von Chip- und Magnetstreifenkarten von Trends wie Mobile Payment profitieren kann. STMicroelectronicsHalbleiterhersteller im Hochpreissegment, in dem sich STMicro bewegt, würden stärker unter Preisdruck geraten als die Wettbewerber im Tiefpreissegment, sagt die UBS. Darum wird trotz eines fortdauernden Kostenabbaus zum Verkauf des Titels geraten. Weitere Verkaufsempfehlungen der UBS:  LG Electronics Neutrale Empfehlungen gibt die UBS unter anderem für folgende Titel ab: AccentureCognizantEricssonHuber + SuhnerNokiaSamsung ElectronicsWincor Nixdorf



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