Mensch und Technik 24.11.2017, 08:54 Uhr

So gelingt der Einsatz von IT im Projektmanagement

Software für das Projektmanagement kann helfen, gesetzte Ziele zu erreichen. Wichtiger als die Technik sind allerdings sauberes Handwerk und Erfahrung im Projektmanagement.
Mit den Kollegen etwas aufbauen. Neues schaffen. Ein Ziel erreichen, das noch niemand zuvor erreicht hat. Projekte können inspirieren und machen Spass. Es ist die Arbeit abseits der Routine. Doch sie erfordert ein gutes Management. Die Komplexität von Projekten steigt, die Zeiten für die Umsetzung werden kürzer und die Anforderungen an die Projektmitarbeiter steigen. Das kann zu Fehlern führen. Die grösste Stolperfalle (51 %), die ein Projekt zum Straucheln bringen kann, sind häufige Veränderungen am laufenden Projekt. Dies konstatieren die Marktforscher von Techconsult in ihrer Studie «Projektmanagement 4.0. Mit digitalen Werkzeugen künftige Herausforderungen meistern». Weitere Hürden seien rasch veraltete Projektpläne (42 %), Missverständnisse zwischen den Kollegen (34 %) oder Störungen, die zu spät erkannt werden (28 %). Damit möglichst nichts schiefgeht, setzen Projektmanager auf Programme. Diese heissen Taiga, Freedcamp oder schlicht Project: Sie locken mit dem Versprechen, alles im Überblick zu behalten. Sie sind die Werkzeuge für Projektteams, um den Job zu erledigen. Für manche sind sie gar Versicherungen, um Projekte vor dem Scheitern zu bewahren.
Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Erfahrung. Hierbei könnten erfahrene Kollegen und Coaches helfen. Diese könnten Projektleiter schon frühzeitig begleiten. «Es muss nicht jeder die gleichen Fehler machen.» Leider würden Coaches meist erst dann zurate gezogen, wenn ein Projekt in der Krise stecke. Nächste Seite: Fazit - Mensch vor Maschine

«Die wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Projektmanagement sind jene aus Fleisch und Blut»

Die befragten Experten kommen zum einhelligen Schluss: Zuerst braucht es einen Plan mit sinnvollen Prozessen. Erst dann sollte der Griff in die digitale Werkzeugkiste folgen. Oberste Priorität sollte aber das Team haben, wie etwa Professor Riedl betont: «Man muss nicht nur vorher den Prozess auswählen, bevor man das Werkzeug bestimmt. Sondern man muss auch das Team mit dem Prozess vertraut machen, bevor man das Werkzeug einführt.»
Die Arbeit mit dem Team steht auch für Bialas von Diventis im Vordergrund. «Ich sehe den wesentlichen Schwerpunkt in den kulturellen Themen des Projekt­managements. Wie arbeiten wir zusammen, wie gehen wir mit der Interdisziplinarität um, wie stellen wir ein gemein­sames Rollenverständnis bei sämtlichen Beteiligten sicher und leben dieses auch aktiv?» Auch der Umgang mit Macht und Hierarchie, Konfliktbewältigung sowie eine effiziente und effektive Kommunikation zwischen den Beteiligten müssten geklärt werden. Dem stimmt auch AWKs Gubelmann zu. «Man muss die Menschen mitnehmen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind jene aus Fleisch und Blut.» Und diese müssen geschult werden, sagt Ottiger von Inloox abschliessend und fügt an: «Bei der Ausbildung steht der Mensch im Vordergrund. Denn jedes Tool ist nur so gut wie sein Anwender.»


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