30.07.2010, 11:49 Uhr
Chip im US-Pass aus der Ferne ausgelesen
An der Hackerkonferenz Black Hat in Las Vegas hat ein Security-Experte gezeigt, dass sich die RFID-Chips in US-Pässen auch aus gut 70 Meter Entfernung identifizieren lassen.
Dadurch könnten etwa Terroristen vor allem im Ausland bestimmen, ob sich in einer Menschenmenge amerikanische Bürger befinden, gibt Chris Paget zu bedenken. Der Sicherheits-Experte baute an der Hackerkonferenz eine Anlage auf, mit der aus einer Entfernung von gut 70 Metern der Inhalt des RFID-Chips (Radio Frequency Identification) im US-Pass gelesen werden konnte.
Die Gerätschaften habe er sich für gut 2500 Dollar auf E-Bay zusammenersteigert, erklärte Paget. Unter besseren Umständen könne man auch aus fast 300 Metern US-Bürger identifizieren, glaubt er.
RFID-Chips geben normalerweise ihre Informationen nur dann preis, wenn sie von aussen via Funk genügend Energie erhalten. Dies war bislang nur aus sehr kurzer Distanz möglich. Laut Paget ist ihm allerdings nun das Kunststück gelungen, über weitere Distanzen genügend Energie an die kleinen Sendeanlagen zu schicken.
Neben den USA benutze auch Kanada die gleichen Chips in seinen Pässen, führt Paget weiter aus. Auch die Führerausweise des US-Bundesstaat New York benutzen die Funkprozessoren. Zudem sind sie bei einigen US-Ladenketten für die Beschriftung von Waren im Einsatz.