11.01.2010, 10:58 Uhr

Gesten ersetzen Maus und Tastatur

An der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas ist eine Benutzerschnittstelle gezeigt worden, bei der Gesten in Befehle für den PC umgewandelt werden.
Das System von PrimeSense erkennt die Gesten des Anwenders.
Die Technik, entwickelt vom israelischen Jungunternehmen PrimeSense, lässt sich in PC, Fernseher, Blu-ray-Spieler und Set-top-Boxen intergrieren. Sie erlaubt es dem Anwender, mit Handbewegungen Befehle zu übermitteln, etwa um sich in einem Menü nach unten zu scrollen oder um in einem Dokument zu blättern.
Hauptanwendungsgebiet sollen aber zunächst Computergames sein. Darin erinnert das System stark an Microsofts "Project Natal". Auch bei diesem soll ein Avatar im PC-Spiel durch Körperbewegungen manipuliert werden. Aus Redmond heisst es derzeit, dass Natal für die Xbox 360 Ende Jahr ausgeliefert werden soll.
Doch nicht nur Microsoft entwickelt derzeit Techniken, um Gesten von Anwendern zu interpretieren. Neben Firmen wie der kalifornischen Canesta, der belgischen Optrima und der deutschen PMD-Technologies ist in diesem Zusammenhang das Schweizer Unternehmen Mesa Imaging zu nennen.
Das System von PrimeSense verwendet eine mit Sensoren bestückte Kamera, die auf dem Bildschirm platziert wird. Dort sendet sie Lichtwellen aus, die in der Nähe des Infrarotbereichs angesiedelt sind. Diese erstellen ein 3D-Modell der Leute und Objekte in einem Raum. Ein Handzeichen genügt, und das System konzentriert sich auf die entsprechende Person und deren weitere Bewegungen.
Wie PrimeSense betont geht dessen System über die Verfahren der Konkurrenz hinaus. Diese basieren auf der Messung der Flugzeit von Lichtwellen. Dabei werden Infrarotimpulse ausgesendet. Anhand der unterschiedlichen Zeit, die vergeht, bis die Lichtstrahlen zurückkehren, wird sodann ein dreidimensionales Abbild des Raumes erstellt. Jegliche Änderung im Raum wird im Weiteren als Bewegung registriert.
PrimeSense verwendet nun eine Variation dieses Konzepts. Statt nur Lichtstrahlen auszusenden, schickt das Gerät der Israeli ein Muster in den Raum und erstellt ein 3D-Bild anhand der Verzerrungen, die dieses auf der Oberfläche der Objekte erfährt. Laut Adi Berenson von PrimeSense ist das System dadurch schneller und präziser als diejenigen der Konkurrenz. Zudem funktioniere das Verfahren sogar in sehr dunklen Räumen.
Die Technik soll Hersteller von PC und Fernsehern zwischen 20 und 30 Dollar kosten, wenn sie grosse Mengen bestellen. Über allfällige Abnehmer mochte PrimeSense allerdings noch keine Auskünfte geben.

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